25. Jun 2013
Nigeria: Masernausbruch im Norden
Am 20. Juni wurde durch örtliche Gesundheitsbehörden aus dem Norden Nigerias ein Masernausbruch gemeldet. Mehr als 4.000 Menschen sind bislang erkrankt – darunter 36 registrierte Todesfälle. Die Masern stehen nach Dürrezeit und Überschwemmung, auf dem dritten Platz der Todesursachen in der Region. Während der Regenzeit, die in Nigeria von April bis ungefähr Oktober anhält, treten verschiedene Infektionskrankheiten häufiger auf. Die Teilnahme und Ausführung breitflächig angelegter Impfkampagnen ist daher unabdinglich, um verschiedenen Infektionen die Möglichkeit zur Ausbreitung in der Bevölkerung zu nehmen.
Impfkampagnen schützen vor größerer Ausbreitung
Wie wichtig Schutzimpfungen sind um größere Ausbrüche von Infektionen zu verhindern, zeigt die Masernsituation in Syrien. Im Jahr 2010 zählte Syrien, nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nur 13 Masern-Fälle, im Folgejahr 2011 waren es 26 Fälle. Derzeit wird die Zahl der Masern-Erkrankungen auf mindestens 7.000 geschätzt. Durch die kriegerischen Unruhen kam es vielerorts zur Unterbrechung von Impfkampagnen. Ebenso flüchteten viele Menschen in Flüchtlingslager, in denen sie zu Tausenden auf engem Raum leben. Dadurch breiten sich die Masern immer weiter aus.
Weltweit rund 380 Masern-Tote täglich
Die WHO hofft weiterhin durch Impfkampagnen die Masern bis zum Jahr 2015 auszurotten. Medizinischen Schätzungen zufolge ist man für das Jahr 2010 von rund 139.300 Masern-Todesfällen ausgegangen. Das bedeutet nahezu 380 Masern-Todesfälle täglich bzw. rund 15 Todesfälle in der Stunde. Untersuchungen zeigten, dass rund 95% aller Masern-Todesfälle aus Ländern mit schlecht ausgeprägter medizinischer Infrastruktur berichtet werden. Das bedeutet auch in vielen Reiseländern.
Reisende sind ebenfalls gefährdet
So lange es noch Masern gibt, bleibt das Infektionsrisiko jedoch bestehen. Reisende die keinen Masernschutz besitzen können sich in Ländern mit Masernvorkommen anstecken und die Krankheit in ihr Heimatland importieren. Immer wieder werden in diesem Zusammenhang Fälle berichtet. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.