2. Jun 2019
Nigeria: Mehr als 2.500 Lassa Fieber-Fälle

In diesem Jahr wurden bis 19. Mai 2019 insgesamt 2.504 Lassa-Fieber-Verdachtsfälle in Nigeria registriert. Die Erkrankungsfälle wurden aus 21 Staaten des Landes berichtet: Edo, Ondo, Bauchi, Nasarawa, Ebonyi, Plateau, Taraba, FCT, Adamawa, Gombe, Kaduna, Kwara, Benue, Rivers, Kogi, Enugu, Imo, Delta, Oyo, Kebbi und Cross River. Die am stärksten betroffenen Regionen liegen in den Bundesstaaten Edo und Ondo. Aktuelle Erkrankungen wurden in den vergangenen Maiwochen v.a. aus Edo, Ebonyi und Ondo gemeldet. Seit Beginn des Ausbruchs 2019 waren es 129 Todesfälle die infolge des Lassa-Fiebers registriert wurden. Unter den Erkrankten befinden sich auch Gesundheitshelfer aus verschiedenen Staaten.
Höheres Infektionsrisiko für Entwicklungshelfer und Reisende in betroffene Dörfer
Bereits 2016 kam es in Nigeria zu einem großen Lassa Fieber-Ausbruch bei dem mehr als 80 Menschen starben. Auch eine schwedische Touristin erkrankte an Lassa-Fieber, nachdem sie zuvor sechs Wochen durch das westafrikanische Liberia reiste. In den vergangenen 30 Jahren sind 12 Fälle von Europäern und Amerikanern dokumentiert worden, die nach ihren Aufenthalten in Afrika an Lassa-Fieber erkrankten. Auch nach Deutschland wurden in den vergangenen Jahren sporadisch Einzelfälle von Lassa-Fieber durch Reiserückkehrer eingeschleppt.
Lassa Fieber kommt in vielen westafrikanischen Ländern vor
Auch bei Reisenden kam es in der Vergangenheit zu vereinzelten Erkrankungsfällen, obgleich das Infektionsrisiko als sehr gering eingestuft wird. Ratten scheiden das Virus durch ihren Urin aus und können dadurch Betten, Böden und Lebensmittelvorräte verunreinigen. Betroffen ist vor allem die Landbevölkerung. Die Übertragung auf den Menschen findet somit zumeist durch eine orale Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln und Trinkwasser bei mangelnder Hygiene statt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Erkrankten (z.B. bei medizinischen Pflegepersonal). Die Beschwerden des Lassa-Fiebers sind zunächst sehr unspezifisch und können einer Malaria ähneln. Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von ca. 8 - 10 Tagen kann es zu Fieber kommen. In den meisten Fällen heilt das Lassa-Fieber jedoch ohne größere Beschwerden ab und führt nur in wenigen Fällen zu einem lebensbedrohlichen Verlauf mit Schock und Organversagen.