15. Jan 2013
Nördliche Hemisphäre: Grippewelle breitet sich aus
Im Rahmen der saisonalen Grippewelle (Influenza) kam es in den letzten Wochen in Ländern der nördlichen Hemisphäre zu einer Zunahme an Erkrankungsfällen. Betroffen sind die USA, Europa, Nord Afrika und Nord China. Im tropischen Asien ist die Zahl der Influenzakranken in den vergangenen Wochen konstant niedrig geblieben.
Grippewelle in der südlichen Hemisphäre klingt ab
In der südlichen Hemisphäre ist die Grippewelle in den meisten Ländern bereits abgeklungen. In den afrikanischen Ländern hat die Zahl der Influenzakranken abgenommen. Ausnahmen bilden Ghana und die Demokratische Republik Kongo. In der Karibik, Süd- und Mittelamerika ist es in allen Ländern bis auf Bolivien zu einem Rückgang von Erkrankungen gekommen. In Bolivien ist derzeit noch vor allem das Influenza A-Virus (H3N2) aktiv. Im tropischen Asien ist die Influenza-Aktvität in den vergangenen Wochen konstant niedrig geblieben.
Saisonale Grippewelle hält bis ungefähr Mai an
In den USA hat die Grippesaison nicht nur sehr früh, sondern auch verstärkt eingesetzt. Daher haben die amerikanischen Gesundheitsexperten des CDC (Centers for Disease Control and Prevention) Schutz- und Impfempfehlungen ausgesprochen. Im Gegensatz zu den häufig banalen Erkältungskrankheiten (sog. grippale Infekte) ist die echte Grippe (Influenza) eine ernstzunehmende Erkrankung, die zu stationären Krankenhausaufenthalten und im schlimmsten Fall auch zum Tod führen kann. Über eine Periode von 31 saisonalen Grippewellen (1976 – 2007) lag die Zahl der Todesfälle je Grippewelle in den USA zwischen 3.000 bis 49.000 Todesfällen. Rund 90% aller Betroffenen war 65 Jahre und älter. Bis ungefähr Mai hält die Grippewelle in den USA an.
Grippewelle erreicht auch Deutschland
Die Grippewelle hat auch Deutschland erreicht. Dafür sprechen die wachsenden Erkrankungszahlen die dem RKI (Robert Koch-Institut) gemeldet werden. In Deutschland sterben jährlich laut Influenzaberichtet des RKI zwischen 5.000-8.000 Menschen an einer Influenza. Da die meisten Influenza-Krankheitsfälle zwischen Dezember und April auftreten, empfiehlt die Ständige Impfkommission STIKO, am Robert Koch-Institut älteren Menschen über 60 Jahre, Personen mit Grunderkrankungen und Schwangeren die Influenza-Schutzimpfung – idealerweise in den Monaten zuvor (Oktober und November).
Noch nicht zu spät für die Grippeimpfung
Ob eine Grippewelle einen normalen oder schweren Verlauf nimmt, kann nur schwer vorhergesagt werden. Fest steht: Grippewellen verlaufen jedes Jahr unterschiedlich. Gefährdet sind vor allem ältere Personen über 60 Jahre, chronisch Kranke und Schwangere. Eine Impfung ist für Risikopersonen auch zu diesem Zeitpunkt noch sinnvoll, informiert das RKI, allerdings muss berücksichtigt werden, dass sich der Impfschutz erst nach zwei Wochen vollständig ausbildet.
Vor Tröpfcheninfektion schützen
Neben der Schutzimpfung gibt es auch wichtige Verhaltensmaßnahmen die vor der Ausbreitung der Erkrankung schützen. Dazu gehören das Vermeiden von nahen Kontakten zu Kranken, ebenso wie das sich Fernhalten von Gesunden im Erkrankungsfall. Es wird empfohlen im Erkrankungsfall wenn möglich Zuhause zu bleiben. Um Kontaktpersonen des Umfeldes zu schützen sollten Arbeits- oder Ausbildungsstätten nicht besucht und nach Möglichkeit keine Besorgungen selbst unternommen werden. Bei Husten oder Niesen sollte der Mund und Nasenbereich durch z.B. das Vorhalten eines Taschentuches abgedeckt werden, um das Risiko einer Tröpfcheninfektion im Umfeld zu reduzieren. Ebenfalls gehört häufiges Händewaschen zu den Maßnahmen die das Übertragungsrisiko senken.