20. Feb 2013
Pakistan: Erhöhtes Hepatitis-Risiko in der Provinz Sindh
In Pakistan besteht weiterhin ein erhöhtes Hepatitis-Risiko v.a. in der südlich Provinz Sindh mit der Hauptstadt Karatschi. Schätzungen zu Folge leben in der Provinz 1 Millionen Menschen mit Hepatitis B und 2 Millionen Menschen mit Hepatitis C. Die Zahl der Infektionen steigt in allen Altersgruppen weiter an. Ebenso werden Fälle der Hepatitis A und B berichtet. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind rund 12 Mio. Einwohner in Pakistan mit Hepatitisviren infiziert. Die Krankheitshäufigkeit liegt landesweit für Hepatitis C bei 4,9% und für Hepatitis B bei 2,4%. Eine der häufigen Verbreitungsursachen sind ungenügend sterilisiertes medizinisches Material, Spritzkanülen, Infusionsbestecke, Geräte usw.
Weltweit 600.000 Todesfälle pro Jahr durch Hepatitis B
Weltweit sterben jährlich rund 600.000 Menschen an den Folgen einer Hepatitis B, wie zum Beispiel an Leberkrebs. Nach Aussagen der WHO infiziert sich weltweit 1 von 12 an einer Virushepatitis. Kontaktpersonen der Infizierten laufen ebenfalls Gefahr sich zu infizieren. Im östlichen Mittelmeerraum leben nach Schätzungen 17 Mio. Menschen mit einer Hepatitis C-Infektion und rund 4,3 Mio. Menschen infizieren sich jährlich mit Hepatitis B. Nach Schätzungen der WHO sind 500 Mio. Menschen chronisch mit den Hepatitisviren B und C infiziert – vielen der Infizierten ist ihre Infektion nicht bekannt.
Das Hepatitis B-Virus ist 50-100 Mal infektiöser als das HI-Virus
Trotzdem gehört die Hepatitis zu den vermeidbaren Erkrankungen. Die Leberentzündung – Hepatitis oder auch Gelbsucht genannt - wird durch Viren (Hepatitisviren A, B, C, D, E) verursacht die zu einer Entzündung des Lebergewebes führen. Die Viren werden – je nach Virusart – hauptsächlich durch verunreinigtes Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen (Hepatitis A und E) oder über Körperflüssigkeiten, insbesondere über Blut (Hepatitis B, C, D). Zu Beginn der Erkrankung kann es zu Erschöpfung, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Bereich des rechten Rippenbogens, Dunkelfärbung des Urins, Hellfärbung des Stuhles und schließlich zur Gelbfärbung der Haut kommen. Der Krankheitsverlauf fällt individuell sehr unterschiedlich aus und wird von persönlichen Faktoren wie z.B. Alter, Gesundheitszustand und Virus-Hepatitisart mitbestimmt. So kann es zu Hepatitisinfektionen mit nahezu keinen Beschwerden kommen, im Gegensatz zu Hepatitisinfektionen mit schweren Verläufen (vor allem bei älteren Menschen) bis hin zu Koma und Tod.
Auch Reisende können sich infizieren
Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht für Reisende in Reiseländern mit unterentwickelten medizinischen und hygienischen Gegebenheiten, da verunreinigte Spritzbestecke, medizinische Geräte, Bluttransfusionen etc. zum Einsatz kommen können. Einer der häufigsten Gründe einer Krankenhauseinweisung während der Reise sind Unfälle. Der ungewohnte Straßenverkehr bildet eines der Hauptprobleme. Rund 40 % der Repatriierungsflüge gehen auf Unfälle im Straßenverkehr zurück. In diesem Zusammenhang können medizinische Eingriffe (Spritzen, Infusionen, Operationen, usw.) im Rahmen einer Erstversorgung vor Ort erforderlich werden. Untersuchungen zeigten, dass zwischen 23-44 % der Todesfälle bei Interkontinentalreisen auf Unfälle und nur 1-3 % auf Infektionskrankheiten zurückzuführen sind.
Schutzimpfungen reduzieren das Risiko
Das Hepatitis-B-Erkrankungsrisiko kann durch die Schutzimpfung bei exponierten Personen um 90-95% reduziert werden. Bei Reisen in Länder mit einem erhöhten Hepatitis A-Vorkommen, sollte eine Schutzimpfung gegen Hepatitis A in Erwägung gezogen werden. Gegen Hepatitis C gibt es keine Impfung.