16. Mai 2020

Panama: Hantavirus in Los Santos

Ratte (1) iStock / MarcLane45

Alljährlich werden aus den zentralen Provinzen in Panama Hantavirus-Fälle berichtet. In diesem Jahr meldete das Gesundheitsministerium sieben Hantavirus-Infektionen. Die Fälle wurden aus Los Santos und Veraguas berichtet. In den vergangenen Jahren waren zudem auch die Provinzen Herrera und Cocle betroffen. Hantaviren können zu einem lebensbedrohlichen fieberhaften Verlauf mit massiver Blutungsneigung und Nierenbeteiligung führen (sog. hämorrhagische Fieber). Die Viren kommen bei verschiedenen Nagetieren (v.a. Mäuse und Ratten) vor. Wenn ein Nagetier infiziert ist, scheidet es für mindestens einen Monat die Hantaviren durch den Kot und für mindestens 12 Monate über den Urin aus. Der Mensch infiziert sich durch das Einatmen des Erregers mittels Atemluft (durch Einatmen von "Aerosolen" = Erregerhaltige Luftteilchen) oder aber auch durch den Verzehr infektiöser Produkte (z.B. verunreinigte Lebensmittel durch den Urin infizierter Tiere). Daher sind vor allem Personen in der Landwirtschaft, aber auch Camper die sich in der freien Natur aufhalten (und dadurch Kontakt zu Nagetieren haben) gefährdet.

Hantaviren kommen weltweit vor 

An Hantavirus-Infektion erkranken alljährlich mehrere hundert Menschen in Asien, Afrika, Nord- und Südamerika, sowie in Nord-, Ost- und Südeuropa. Im ganzen europäischen Raum, insbesondere in Finnland, den Balkanstaaten und Deutschland werden Fälle registriert. Nach Aussage des RKI scheinen schwerere Verlaufsformen vermehrt in Ostasien und mildere Krankheitsverläufe vermehrt in Europa vorzukommen. Viele Hantavirus-Infektionen verlaufen  ohne Beschwerden. Bei ungefähr Zweidrittel der Patienten treten leichte Beschwerden auf. Meistens heilen die Infektionen ohne bleibende Schäden aus. Allerdings kann es bei ca. 20 - 30 % der Erkrankten zu einem ernsten Verlauf der Erkrankung kommen. Hantaviren können zu einem lebensbedrohlichen  fieberhaften Verlauf der Krankheit mit massiver Blutungsneigung und Nierenbeteiligung führen (sog. hämorrhagischen Fieber).

In der freien Natur auf eine gute Lebensmittelhygiene achten 

Personen in der Landwirtschaft, aber auch Camper die sich in der freien Natur aufhalten (und dadurch Kontakt zu Nagetieren haben) sind am meisten gefährdet. Beim Campen im Freien ist auf eine Beseitigung von offenen Nahrungsmittelabfällen zu achten, welche die Tiere anziehen könnte. Ebenso sollten keine Nahrungsmittel die auf dem Boden, im Gras o.ä. in der freien Natur oder auf dem Feld liegen, wo Feldmäuse vorkommen, verzehrt ungewaschen werden. Urlauber in ländliche Regionen, sollten sich daher bei Freilandaufenthalten von Nagetieren fernhalten und auf eine sorgfältige Lebensmittelhygiene achten.