18. Dez 2022
Panama: Malaria nimmt weiter zu

Panamas Gesundheitsminister Luis Francisco Sucre hat am Montag, den 12. Dezember 2022 den ersten Malaria-Todesfall in der indigenen Gemeinde von Guna Yala, östlich der Hauptstadt Panama-City bekanntgegeben. Der Patient sei am 8. Dezember 2022 aufgrund gesundheitlicher Probleme stationär im Krankenhaus aufgenommen worden und sei drei Tage später verstorben. Guna Yala, früher bekannt als San Blas, ist ein autonomes Gebiet an der Nordküste Panamas am Atlantischen Ozean. Malaria tertiana ist die Malariaart, die in Panama zu über 99% vorkommt. Todesfälle aufgrund dieser Malariaart sind sehr selten. In diesem Jahr meldete das Gesundheitsministerium bereits 5.710 Fälle von Malaria vor allem in den Regionen Guna Yala, der Provinz Darién sowie in den östlichen Provinzen des Landes. Seit 2020 soll es zu einer Zunahme der Malaria-Fälle im Land gekommen sein, obgleich Malaria-Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen wurden. Guna Yala hat die höchste Malariahäufigkeit aller Regionen in Panama, obwohl sie eine der niedrigsten Bevölkerungszahlen hat. Es wird angenommen, dass klimatische Bedingungen entlang der Karibikküste das Vorkommen der Malariamücken begünstigen. Zudem wird angenommen, dass ein Großteil der Malariainfektion unerkannt bleibt.
Das höchste Malariarisiko besteht östlich des Panamakanals
Ein Malariarisiko besteht in Panama vor allem ganzjährig in Teilgebieten östlich des Panamakanals. In diesen Regionen wird Reisenden von der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG) auch eine Malaria-Chemoprophalxe empfohlen. In Regionen mit geringerem Malariarisiko wie Teilgebiete der Provinzen Darién Ngöbe/ Bouglé im Westen ist in der Regel die Mitnahme eines Notfallmedikamentes zur Vorbeugung ausreichend. In den Provinzen westlich des Panamakanals besteht nur ein minimales Risiko und als frei von Malaria gelten Panama-Stadt, die Kanalzone sowie die Inseln Coiba und Pearl Island.
In Mittelamerika überwiegt die gutartige Form der Malaria
Die Malaria tertiana, die durch den Parasiten Plasmodium vivax verursacht wird, tritt in der WHO Region „Amerika“ immer noch mit rund 75 % mehrheitlich auf. Die meisten Malariaerkrankungen (94 %) werden nach wie vor aus Afrika berichtet. In den meisten Fällen handelt es sich hier um die gefährliche Form der Malaria, der Malaria tropica, die durch den Erreger Plasmodium falciparum hervorgerufen wird. Wenn diese Form der Malaria nicht rechtzeitig innerhalb von 24 Stunden behandelt wird, kann es zu einem ernsthaften Verlauf der Erkrankung mit Todesfolge kommen.
Eine reisemedizinische Beratung ist wichtig
Das individuelle Malariarisiko wird stark durch das persönliche Verhalten und die vorbeugenden Maßnahmen mitbestimmt. Die empfohlenen und geeigneten Prophylaxe-Maßnahmen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Der Reisemediziner kann anhand der Reiseroute, der Aufenthaltsorte und -dauer beurteilen ob eine regelmäßige Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe erforderlich ist oder ob die Mitnahme einer sogenannten Malaria-Notfallmedikation ausreichend ist. In jedem Fall sollten sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen regelmäßig durchgeführt werden. Wichtig ist es ebenso die möglichen Symptome einer Malaria zu kennen und bei Beschwerden, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnosestellung und gegebenenfalls Behandlung zu erreichen. Auch in Deutschland erkranken Touristen alljährlich an einer Malaria während oder nach ihrem Aufenthalt in Ländern mit Malaria-Vorkommen. Die meisten Malariaerkrankungen bei Reisenden werden in Afrika südlich der Sahara erworben (v.a. Nigeria, Ghana, Eritrea, Togo, Kamerun, Kenia, Tansania und Uganda).