27. Mai 2023

Panama: Schutz vor durch Mückenübertragbare Erkrankungen

Panama, Bocas del toro iStock / Joel Carillet

Am 21. Mai 2023 gab das Gesundheitsministerium von Panama eine aktuelle Übersicht über die landesweite Situation für durch Mückenübertragbare Erkrankungen. Demnach wurden in diesem Jahr landesweit mehr als 1.600 Dengue Fieber-Fälle berichtet, überwiegend aus den Regionen Colón, Panama Metro, Bocas del Toro, Westpanama, Nordpanama, San Miguelito, Herrera und Los Santos. Zudem wurden mehr als 4.100 Malaria-Fälle im Jahr 2023 registriert, die meisten aus Guna Yala. Weitere betroffene Regionen sind Ngäbe Buglé, Darien, West- und Ostpanama. Ein hohes Malariarisiko besteht in Panama in Teilgebieten der Provinzen östlich des Panamakanals. Ein geringeres Risiko existiert in den Teilgebieten der Provinz Darién und der Provinz Ngöbe/Bouglé im Westen. Als frei von Malaria gelten Panama-Stadt, sowie die Kanalzone und Inseln Coiba und Pearl Island. Auch Chikungunya wird durch Mücken übertragen und hat in diesem Jahr zu einzelnen Erkrankungsfällen geführt. Betroffen waren die Distrikte und Regionen Alcalde Díaz (Nordpanama), San Miguelito (in José Domingo Espinar), Burunga (Westpanama) und die Stadtregion von El Chorrillo.

Gute Mückenschutzmaßnahmen sind wichtig

Grundsätzlich existiert eine Vielzahl an Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden. Da die Mücken sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sind sollten gute Mückenschutzmaßnahmen kontinuierlich und sorgfältig durchgeführt werden. Gegen manche Erkrankungen gibt es zudem auch Schutzimpfungen wie z. B. gegen Dengue Fieber oder auch eine Chemoprophylaxe, d.h. die durch eine regelmäßige Einnahme von Tabletten, wie im Beispiel der Malaria, das Erkrankungsrisiko minimieren kann.

Eine gute Malaria-Prophylaxe reduziert das Infektionsrisiko

Nach Aussage des aktuellen Welt-Malaria-Berichtes der WHO, der im Dezember 2022 veröffentlicht wurde, kam es im Jahr 2021 weltweit zu 247 Malaria-Fällen mit rund 619.000 Todesfällen. Nach wie vor entfallen rund 95% der weltweit gemeldeten Fälle auf Afrika. Auch in Deutschland erkranken Touristen alljährlich an einer Malaria während oder nach ihrem Aufenthalt in Ländern mit Malaria-Vorkommen. Die meisten Malariaerkrankungen bei Reisenden werden in Afrika südlich der Sahara erworben (v.a. Nigeria, Ghana, Eritrea, Togo, Kamerun, Kenia, Tansania und Uganda). Das Malariarisiko wird dabei stark durch das persönliche Verhalten und die vorbeugenden Maßnahmen mitbestimmt. Die empfohlenen und geeigneten Prophylaxe-Maßnahmen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Der Reisemediziner kann anhand der Reiseroute, der Aufenthaltsorte und -dauer beurteilen, ob eine regelmäßige Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe erforderlich ist oder ob die Mitnahme einer sogenannten Malaria-Notfallmedikation ausreichend ist. In jedem Fall sollten sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen regelmäßig durchgeführt werden.

Auch in Deutschland gibt es durch Mücken übertragbare Erkrankungen

2019 kam es in Deutschland zur ersten durch Mücken übertragenen West-Nil-Virus-Erkrankung bei einem Menschen. Bislang waren meist nur Pferde von der Infektionskrankheit betroffen. Im Jahr 2020 waren es dann bereits 21 Erkrankungsfälle in Deutschland die aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg gemeldet wurden. Unter den 21 Fällen war nur ein Reisender, der sich bei seinem Aufenthalt in Griechenland infizierte, alle übrigen Personen hatten sich in Deutschland infiziert. Die Personen erkrankten im Juli bis September 2020. Nach Einschätzung des RKI (Robert Koch-Instituts) kann in den Sommermonaten in Deutschland mit weiteren Erkrankungsfällen gerechnet werden. In den kühleren Jahreszeiten sterben die Mücken ab, so dass es im Winter zu keinen einheimischen Erkrankungsfällen kommt. Durch Zugvögel wurde das Virus in nördlichere Regionen getragen und konnte sich durch die warmen Sommertemperaturen nördlich der Alpen etablieren. Daher gab es in den letzten Jahren immer wieder Ausbrüche in Süd- und Zentraleuropa sowie in den Anrainerstaaten am Schwarzen Meer. Das West Nil-Virus wird in Deutschland durch die heimische Stechmücke „Culex“ übertragen.