20. Jan 2023

Panama: Vorsicht vor Hantavirus bei Trekking-Reisen

Maus und Apfel iStock / alexandradgg1

Nach Aussage der örtlichen Gesundheitsbehörden wurden im Jahr 2022 aus der Provinz Los Santos insgesamt 39 Hantavirus-Infektionen beim Menschen gemeldet. Todesfälle wurden keine berichtet. Die Erkrankungen traten in den Distrikten von Tonosí, Las Tablas, Macaracas und Guararé auf. Am stärksten betroffen war der Distrikt Tonosí mit 24 Erkrankungsfällen. Alljährlich werden Hantavirus-Infektionen in der Region beobachtet, die aufgrund der Schwere der Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden müssen. Todesfälle wurden in der Provinz seit 2019 nicht mehr registriert. Alljährlich werden aus den zentralen Provinzen in Panama Hantavirus-Fälle berichtet. Betroffen sind häufig die Provinzen Los Santos, Veraguas, Herrera und Cocle.

Trekking-Touristen sollten sich von Nagetieren fernhalten

Hantaviren kommen bei verschiedenen Nagetieren v. a. Mäuse und Ratten vor. Wenn ein Nagetier infiziert ist, scheidet es für mindestens einen Monat die Hantaviren durch den Kot und für mindestens 12 Monate über den Urin aus. Der Mensch infiziert sich durch das Einatmen des Erregers mittels der Atemluft, d. h. durch Einatmen von "Aerosolen" (= Erregerhaltige Luftteilchen) oder aber auch durch den Verzehr infektiöser Produkte (z. B. verunreinigte Lebensmittel durch den Urin infizierter Tiere). Daher sind vor allem Personen in der Landwirtschaft gefährdet, aber auch Reisende die in der Natur campen und Trekking-Touristen die sich in der freien Natur aufhalten und dadurch vermehrt Kontakt zu Nagetieren haben.

Hantaviren kommen weltweit vor

An Hantavirus-Infektion erkranken alljährlich mehrere hundert Menschen in Asien, Afrika, Nord- und Südamerika, sowie in Nord-, Ost- und Südeuropa. Im ganzen europäischen Raum, insbesondere in Finnland, den Balkanstaaten und Deutschland werden Fälle registriert. Nach Aussage des RKI scheinen schwerere Verlaufsformen vermehrt in Ostasien und mildere Krankheitsverläufe vermehrt in Europa vorzukommen. Viele Hantavirus-Infektionen verlaufen ohne Beschwerden. Bei ungefähr Zweidrittel der Patienten treten leichte Beschwerden auf. Meistens heilen die Infektionen ohne bleibende Schäden aus. Allerdings kann es bei ca. 20 - 30 % der Erkrankten zu einem ernsten Verlauf der Erkrankung kommen. Hantaviren können zu einem lebensbedrohlichen fieberhaften Verlauf der Krankheit mit massiver Blutungsneigung und Nierenbeteiligung führen (sog. hämorrhagischen Fieber).

In der freien Natur auf eine gute Lebensmittelhygiene achten

Personen in der Landwirtschaft, aber auch Camper die sich in der freien Natur aufhalten (und dadurch Kontakt zu Nagetieren haben) sind am meisten gefährdet. Beim Campen im Freien ist auf eine Beseitigung von offenen Nahrungsmittelabfällen zu achten, welche die Tiere anziehen könnte. Ebenso sollten keine Nahrungsmittel die auf dem Boden, im Gras o.ä. in der freien Natur oder auf dem Feld liegen, wo Feldmäuse vorkommen, verzehrt ungewaschen werden. Urlauber in ländliche Regionen, sollten sich daher bei Freilandaufenthalten von Nagetieren fernhalten und auf eine sorgfältige Lebensmittelhygiene achten.