29. Jan 2023

Paraguay: Erhöhtes Chikungunya-Vorkommen

Gelbfiebermücke, Aedes aegypti iStock/smuay

In den ersten drei Wochen dieses Jahres 2023 meldeten die Gesundheitsbehörden 5.625 Chikungunya-Fieber-Fälle. Die Behörden vermuten, dass die Anzahl der Infizierten deutlich höher ist, da viele Betroffene zu Hause bleiben, wenn sie nur leichte oder gar keine Beschwerden haben. Die Infektionskrankheit, die durch Mücken übertragen wird, hat sich in den vergangenen drei Wochen auf mehrere Landesteile ausgedehnt. Viele Erkrankungen wurden zu Beginn aus dem Norden Paraguays berichtet, insbesondere aus den Städten Mariano Roque Alonso und Limpio. Wenig später war auch der Großraum Asunción betroffen, darunter Zeballos Cue, Botánico, Loma Pytã, Trinidad und zuletzt praktisch alle Stadtteile Asuncións. Chikungunya Fieber wurde in diesem Jahr vor allem in der Zentralregion, in Asunción und den benachbarten Departements wie Cordillera, Paraguarí, Presidente Hayes, Concepción, Alto Paraguay berichtet. Rund 70 Patienten werden derzeit stationär im Krankenhaus versorgt, darunter auch einige auf der Intensivstation. Fünf Patienten verstarben, darunter vier über 60 Jahre alte Patienten und ein 34-jähriger Patient.

Chikungunya Fieber betrifft auch Reisende

Chikungunya Fieber ist eine Viruserkrankung, die durch Mücken übertragen werden kann. Es kann hohes Fieber verursachen, Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie Kopfschmerzen. Chikungunya verläuft sehr selten tödlich. Die Gelenk- und Muskelschmerzen können jedoch über Wochen, Monate oder sogar Jahre andauern und zu Bewegungseinschränkungen führen. Es gibt keine spezifische Behandlung gegen die Krankheit. Der einzige Schutz besteht in der Vorsorge durch den Schutz vor Mückenstichen. Auch Reisende erkranken alljährlich an Chikungunya Fieber. Im Jahr 2019 meldete das Robert Koch-Institut, dass insgesamt 91 deutsche Reiserückkehrer an Chikungunya Fieber erkrankten; die meisten in Thailand (49%). Aber auch Länder wie Myanmar, die Malediven, Sri Lanka, Indien und Brasilien wurden als Infektionsländer für Chikungunya Fieber bei Urlaubern registriert.

Auch Thailand kämpft gegen erhöhtes Chikungunya Fieber-Vorkommen

Nach Aussage der thailändischen Gesundheitsbehörden ist die Zahl der Chikungunya Fieber-Fälle die im Jahr 2022 in Thailand gemeldet wurden im Vergleich zum Vorjahr 2021 deutlich angestiegen. Waren es im Jahr 2021 noch 671 registrierte Infektionsfälle, so steigerte sich die Zahl im darauffolgenden Jahr 2022 auf 1.370. Auch die Ausbreitung der Viruserkrankung von 39 betroffenen Provinzen im Jahr 2021 auf 48 Provinzen im Jahr 2022 bedeutet einen deutlichen Anstieg des Infektionsrisikos durch die Ausdehnung des Virus auf neun weitere Provinzen.

Gute Mückenschutzmaßnahmen sind wichtig

Als wichtigster Schutz gelten Mückenschutzmaßnahmen. Reisende sollten daher in jedem Fall Haut bedeckende Kleidung tragen, Mückennetze am Schlafplatz einsetzen und insbesondere an freien Hautstellen sich regelmäßig - Tag und Nacht - mit mückenabweisenden Cremes oder Lotionen einschmieren. Auch das Mitführen von Geräten, die zum Fernhalten von Mücken Ultraschall-Signale aussenden, kann sinnvoll sein. Reiserückkehrer, insbesondere solche mit chronischen Krankheiten, sollten bei einer auftretenden Fiebersymptomatik durch Mücken übertragbare Tropenkrankheiten ausschließen. Vor allem Personen mit besonderem gesundheitlichem Risiko wird empfohlen, sich vor der Reise von ihrem Arzt reisemedizinisch beraten zu lassen.