12. Mrz 2014
Reisen: Kreuzfahrtschiff „Costa Pacifica“ meldet Masern
Auf dem Kreuzfahrtschiff „Costa Pacifica“ wurden Ende Februar erste Masernfälle an Bord berichtet. Die Schiffsroute verlief über Mallorca (Palma) weiter über Barcelona (Spanien) nach Norditalien (Civitavecchia) und weiter nach Marseille (Frankreich). Ende Februar sind bereits erste Masernfälle bei der Besatzung aufgetreten. Da mehrere Hundert deutsche Passagiere an Bord waren, wird nun befürchtet, dass sie sich durch Crew-Mitglieder mit Masern angesteckt haben könnten. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat im März hierzu bereits eine Warnung ausgesprochen und empfiehlt den deutschen Passagieren v.a. denjenigen die das Schiff bereits verlassen haben, ihren Schutz gegen Masern zu überprüfen. Ein immunologischer Schutz kann als höchstwahrscheinlich angenommen werden, wenn eine Masernerkrankung in der Vergangenheit stattgefunden hat oder zwei Masern-Schutzimpfungen erfolgt sind.
Wann ist die Ansteckungsgefahr am höchsten?
Die Inkubationszeit der Masern, d.h. die Zeit zwischen Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung, liegt bei Masern gewöhnlich bei 8 -10 Tagen. Nach ca. 2-3 Wochen tritt das sogenannte für Masern typische „Masernexanthem“ (Hautausschlag) auf. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bei den Masern bereits 5 Tage vor Auftreten der Hautveränderungen und hält bis zu 4 Tagen nach dem Auftreten an. Die größte Ansteckungsgefahr besteht zu dem Zeitpunkt wo noch keine Hautveränderungen zu erkennen sind, d.h. unmittelbar vor Erscheinen des Exanthems.
Masernschutz bei Reisen gewinnt zunehmend an Bedeutung
Rund 95% aller weltweit gemeldeten Masern-Erkrankungs- und Todesfälle werden aus Ländern mit schlecht ausgeprägter medizinischer Infrastruktur berichtet - das beinhaltet viele Reiseländer. Die Zahl erkrankter Rückreisender mit Masern belegt die Problematik. Immer wieder kehren deutsche Urlauber mit Masern von ihrem Urlaubsort zurück. Erst vor wenigen Monaten erkrankten Urlauber nach ihrem Badeurlaub in Bali (Indonesien). Die meisten Erkrankungen innerhalb Europas werden aus Italien, Großbritannien und den Niederlanden berichtet – Nachbarländer in die deutsche Reisende gerne Urlaub machen. Deutschland selbst gehört zu den traurigen Spitzenreiter Europas, die die höchsten Masernerkrankungen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern aufweisen. Reiserückkehrer sollten daher auf Beschwerden wie Fieber, Magen-Darmbeschwerden und Hautausschlag achten und bei ersten Hinweisen den Arzt aufsuchen.
Impflücken schließen – schützt vor Masern im In- und Ausland
Um das weltweite Ziel der WHO, die Masern bis 2015 auszurotten und somit auch den persönlichen Schutz vor der Erkrankung im In- und Ausland erreichen zu können, müssen Impflücken v.a. bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen geschlossen werden. Das deutsche Robert Koch-Institut empfiehlt daher Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.