25. Mrz 2022
Ruanda bekräftigt Gelbfieber-Einreisevorschrift

Nachdem einige afrikanische Länder aktuelle Gelbfieberfälle gemeldet haben, bekräftigte das Gesundheitsministerium von Ruanda seine bestehenden Einreisevorschriften zum Schutz vor Gelbfieber. Ausschlaggebend war der aktuelle Gelbfieber-Ausbruch in Kenia, im County Isiolo knapp 300 km nördlich von Nairobi. Neben Mückenschutzmaßnahmen gilt als wichtige Maßnahme zur Vorbeugung gegen Gelbfieber weiterhin die Schutzimpfung. Das Ministerium betont daher, dass nun verschärft darauf geachtet werden müsse, dass bei Einreise nach Ruanda aus einem Land mit Gelbfiebervorkommen und aktuellen Gelbfieberausbrüchen wie Kenia, der Nachweis einer Impfung bei Einreise obligat vorzuzeigen ist. Alle Reisende die in ein Gelbfieber-Risikogebiet reisen, sollten mindestens 10 Tage vor der Einreise eine Schutzimpfung erhalten. Der zeitliche Vorlauf von 10 Tagen ist laut medizinischer Experten erforderlich, um eine ausreichende Immunität und somit einen Schutz vor Gelbfieber gewährleisten zu können. Da Ruanda als Gelbfieberfreies Land gilt, ist auch weiterhin keine Gelbfieber-Impfung bei Einreise aus einem Land ohne Gelbfiebervorkommen erforderlich. Für Reisende nach Ruanda bedeutet dies, dass bei direkter Einreise aus Deutschland kein Gelbfieber-Impfnachweis erforderlich ist. Bei einer Reise mit Aufenthalt in verschiedenen afrikanischen Ländern ist jedoch darauf zu achten, dass falls der Besuch eines Landes in dem Gelbfieber vorkommt geplant ist, rechtzeitig eine Gelbfieber-Schutzimpfung durchgeführt wird.
Neun Länder Afrikas melden Gelbfieber
In der Zeit vom 1.1. bis 20.12.2021 wurden 300 Gelbfieber-Verdachtsfälle und 88 bestätigte Gelbfieber-Fälle in Afrika registriert. Insgesamt meldeten im Jahr 2021 neun Länder der WHO-Region-Afrika Gelbfieber-Fälle beim Menschen. Die Erkrankungsfälle wurden durch Blutuntersuchungen im Labor bestätigt und stammen aus Gebieten, die ein hohes Risiko für die Infektionskrankheit aufweisen und in denen es in der Vergangenheit immer wieder zu Infektionen und Ausbrüchen kam. Die Fälle wurden aus Kamerun, Tschad, Zentralafrika, Elfenbeinküste, Demokratische Republik Kongo, Ghana, Niger, Nigeria und der Republik Kongo gemeldet. Aus sechs Ländern wurden Todesfälle berichtet, in denen Gelbfieber als Ursache angenommen wird. Die Todesfälle wurden aus Ghana, Kamerun, Tschad, Nigeria, Kongo und der Demokratischen Republik Kongo berichtet. Im Oktober und November 2021 kam es sogar zu Gelbfieberausbrüchen in Ghana und Kamerun mit etlichen Erkrankungsfällen.
Eine reisemedizinische Beratung ist sinnvoll
Gelbfieber wird durch Viren verursacht, die durch Mücken übertragen werden. Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können.
Als Schutz vor Gelbfieber ist eine Impfdosis ausreichend
Grundsätzlich empfiehlt die WHO nachdrücklich die Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist nicht mehr erforderlich.