26. Mai 2018

Russland FIFA 2018: Gesund reisen zur WM

FIFA FUSSBALL WM 2018 Russland iStock / spfdigital

Nur noch wenige Tage bis zum Anpfiff des Eröffnungsspiels am 14. Juni 2018 im Olympiastadion Luschniki in Moskau. Bis 15. Juli finden 64 Spiele an verschiedenen Austragungsorten Russlands statt. Reisende nach Russland sollten rechtzeitig vor der Abreise sich reisemedizinisch beraten lassen, um sich optimal vor Krankheiten im Reiseland schützen zu können.

Die wichtigen Standardimpfungen: Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten 

Für Erwachsene gelten als Standardimpfungen Tetanus und Diphtherie. Diesen Impfschutz sollte jeder haben und er sollte nicht länger als 10 Jahre zurückliegen. Ist eine Auffrischung fällig, so empfiehlt die STIKO zusätzlich die einmalige Impfung gegen Keuchhusten mit einem Kombinationsimpfstoff (Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten, sog. Tdap-Impfstoff). Kinder und Jugendliche sollten gemäß der STIKO-Empfehlungen (Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut)  geimpft sein, die einen umfangreichen Impfschutz gegen verschiedene Krankheiten vorsieht. Russland gilt seit 1996 als „poliofrei“, d.h. ohne Vorkommen von Kinderlähmung. Eine Impfung gegen Kinderlähmung (Polio) ist somit nicht erforderlich. 

Weitere Impfempfehlungen für Russland

Immer wieder warnen die Gesundheitsbehörden in den warmen Frühlings- und Sommermonaten vor Zecken. Die Zecken können gefährliche Viren übertragen, die in der Folge zum Krankheitsbild der RSSE ("Russian Spring Summer Encephalitis") führen können. Bei dieser Viruserkrankung handelt es sich um eine Variante der in Deutschland weit verbreiteten FSME ("Frühsommer-Meningoenzephalitis"), die zu schwerwiegenden Entzündungen des Gehirns und der Gehirnhäute führen kann. Ein RSSE-Infektionsrisiko besteht in Russland landesweit, v.a. in den westlichen und südlichen Landesteilen Sibiriens und Küstengebieten am Japanischen Meer. Zu den Hochrisikogebieten zählen die Regionen zwischen Moskau und St. Petersburg, sowie Regionen in Süd- und Ost-Sibirien. Auch Karelien mit seinen Feuchtbiotopen, nördlich des Ladogagsees gilt als Hochrisikogebiet. Die FSME-Impfung die zum FSME-Schutz in den Risikogebieten Deutschlands und Europas eingesetzt wird, schützt auch in Russland vor der Erkrankung.

Menschenansammlungen können Masern-Infektionsketten in Gang setzen 

Durch den Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Immer wieder erkranken Touristen, die keinen Masernschutz besitzen, während oder nach ihren Auslandreisen an Masern oder importieren die Masernviren aus ihrem Heimatland. Veranstaltungen mit größeren Menschenansammlungen bilden nicht selten einen Austauschort für verschiedene Krankheiten. Damit besteht ein erhöhtes Übertragungsrisiko auch für die Besucher der FIFA zu der aus aller Welt Besucher anreisen. Besuchern der Fußballstadien die keinen Impfschutz haben bzw. noch nie an Masern erkrankt sind wird daher empfohlen, eine Masernschutzimpfung in Erwägung ziehen.

Hepatitis B-Schutz - bei Reisen sinnvoll

Unfälle sind einer der Gründe, warum bei Fernreisen auch an einen Hepatitis B-Schutz gedacht werden sollte. Einer der häufigsten Gründe einer Krankenhauseinweisung während der Reise sind Unfälle. Der ungewohnte Straßenverkehr bildet eines der Hauptprobleme. Rund 40 % der Repatriierungsflüge weltweit gehen auf Unfälle im Straßenverkehr zurück. In diesem Zusammenhang können medizinische Eingriffe (Spritzen, Infusionen, Operationen, usw.) im Rahmen einer Erstversorgung vor Ort erforderlich werden. Hepatitis B ist somit eine Impfung über die Reisende nachdenken sollten. Durch die weltweite Verbreitung stellt Hepatitis B zudem noch eine der häufigsten Infektionskrankheiten dar.

Empfohlen ist in jedem Fall rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung aufzusuchen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können.