11. Feb 2023

Sambia: Cholera im Osten des Landes

Cholera Fotolia / Africa Studio

Am 26. Januar 2023 erklärte das Gesundheitsministerium einen Cholera-Ausbruch im Osten des Landes. Betroffen sind neun Distrikte in fünf Provinzen Sambias. Zuletzt wurde aus dem Distrikt Vubwi in der Ostprovinz und dem Mwansabombwe District in der Luapula Provinz Cholera-Erkrankungsfälle berichtet. Auch in benachbarten Ländern wie Malawi, Mosambik, Tansania und der Demokratischen Republik Kongo werden regelmäßig Cholera-Ausbrüche beobachtet. Zum Zeitpunkt des 1. Februar 2023 wurden weltweit aus 18 Ländern aktuell Cholera-Fälle berichtet. Die weltweite Belastung durch Cholera ist weitgehend unbekannt, da die meisten Fälle nicht gemeldet werden. Nach Aussage der WHO gehen frühere Untersuchungen von 2,9 Millionen Fällen und 95.000 Todesfällen pro Jahr aus. Ursache ist häufig verunreinigtes Trinkwasser.

Zunahme von Cholera in vielen Ländern

Seit 2021 ist weltweit ein Anstieg an Cholera-Fällen zu beobachten. Während im Jahr 2021 noch in 23 Ländern Cholera-Ausbrüche gemeldet wurden, waren es im Folgejahr 2022 bereits 30 Länder. Die Länder mit den weltweit höchsten Zahlen an Cholera-Fällen 2022 sind Kamerun, Malawi, Somalia, Haiti, Syrien, Libanon, Afghanistan, Pakistan, Indien und Bangladesch. In vielen dieser Länder wurde neben dem erhöhten Vorkommen von Cholera-Erkrankungen gleichzeitig auch eine höhere Anzahl an Cholera-Todesfällen registriert. Das gleichzeitige Auftreten mehrerer Cholera-Ausbrüche in Ländern, die mit komplexen humanitären Krisen und unzureichenden Gesundheitssystemen konfrontiert sind und deren Situation durch den Klimawandel noch verschärft wird, stellt innerhalb der Länder eine Herausforderung in der Reaktion auf die Ausbrüche dar und birgt zudem die Gefahr einer Ausbreitung auf andere Länder.

Touristen erkranken selten an Cholera

Grundsätzlich besteht für Afrika- und Safari-Reisende ein eher geringes Infektionsrisiko. In Deutschland wurden in den Jahren zwischen 2001 und 2016 jährlich zwischen 0 und 6 Cholera-Fälle bei Reiserückkehrern aus unterschiedlichen Ländern übermittelt. Trekking-Touristen die in Risikogebieten unterwegs sind und Zelten bzw. in einfachen Unterkünften wohnen und/oder ihr Essen von Straßenständen beziehen, haben ein höheres Infektionsrisiko im Vergleich zu Hotelreisenden und sollten eine Impfung in Erwägung ziehen. Insbesondere dann, wenn kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht.

Die Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung

Die Cholera wird durch Bakterien verursacht (Vibrio cholerae), die zu den Wasserkeimen zählen und durch verunreinigtes Wasser auf den Menschen übertragen werden. Ebenso können die Keime fäkal-oral von Mensch-zu-Mensch weitergegeben werden. Die Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung die unbehandelt in wenigen Stunden tödlich enden kann. Sorgfältige Hygienemaßnahmen vor allem in der Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sind immer und für jeden Reisenden empfohlen. Diese Schutzmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz vor den Choleraerregern, sondern auch anderen häufiger auftretenden Magen-Darm-Infektionskrankheiten die in tropischen und subtropischen Ländern vorkommen. Bei Hilfseinsätzen oder Reisen unter einfachen Bedingungen in den aktuellen Cholera-Risikogebieten sollte eine Schutzimpfung in Erwägung gezogen werden. Bei gesundheitlichen Beschwerden nach der Reise, sollte ein Arzt zur Abklärung der Ursachen aufgesucht werden.