28. Dez 2016
Sambia: Safari-Tourist erkrankt an Schlafkrankheit

Ein amerikanischer Tourist erkrankte einen Tag nach seiner Rückkehr aus dem südlichen Afrika an Schlafkrankheit. Der Familienvater verbrachte vier Wochen mit seiner Familie in verschiedenen Ferienresorts in Botswana und Sambia. Kurz nach seiner Rückkehr, Anfang Dezember, entwickelte er Fieber, Übelkeit und starken Nachtschweiß. Als die Beschwerden zunahmen wurde der Kranke auf der Intensivstation eines nahegelegenen Krankenhauses eingewiesen. Dort wurde die Schlafkrankheit diagnostiziert und sofort behandelt. In Ostafrika werden viele Fälle der Schlafkrankheit aus Uganda, Tansania, Malawi und Sambia berichtet. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Safari-Touristen, Jägern oder auch Personal von Ferienresorts die sich ungeschützt in der Natur aufhalten.
Weitere Touristin erkrankt in Uganda
Bereits Anfang Januar 2016 erkrankte eine amerikanische Touristin bei ihrer Reise durch Uganda an Schlafkrankheit . Die Reisende hielt sich im Reservat von Mpanga ungefähr 300 km westlich von der Hauptstadt Kampala auf, sowie in Jinja im Südosten des Landes nahe dem Austritt des Weißen Nils am Viktoriasee. Die Touristin bemerkte bereits während ihres Aufenthaltes schmerzhaft juckenden Insektenstich und berichtete über das Vorkommen von Tsetse Fliegen an den Murchison Wasserfällen. Tage später entwickelte sie Fieber, Schwindel und neurologische Beschwerden, so dass die 67-jährige Urlauberin in Kampala medizinisch behandelt werden musste. In Uganda tritt die Schlafkrankheit nur an wenigen Stellen des Landes auf, so dass für Touristen nur ein geringes Übertragungsrisiko besteht. In Kenia hingegen leben rund 11 Millionen Menschen in den Risikogebieten und sind der Infektionsgefahr permanent ausgesetzt. Insbesondere in den ländlichen Gebieten der Provinzen Nyanza und Western, sowie in der Region des Viktoria Sees (Lake Victoria Basin) besteht ein erhöhtes Übertragungsrisiko. Von der touristisch beliebten Region des Viktoria-Sees betroffen ist nicht nur Kenia, sondern auch die an den See angrenzenden Länderregionen von Tansania und Uganda.
Safari-Touristen: Die meisten Erkrankungen werden in Tansania registriert
Die Schlafkrankheit (sog. afrikanische Trypanosomiasis) wird durch Parasiten (sog. Trypanosomen) verursacht, die durch den Stich der Tsetsefliege übertragen werden. In den Jahren 2000-2010 kam es insgesamt zu 94 registrierten importierten Fällen der Schlafkrankheit im Ausland. In 68 Fällen waren Touristen betroffen, die sich in Tansania (40), Malawi (13), Sambia (8), Simbabwe (5) und Uganda (2) aufhielten. Meistens wurde die Erkrankung wenige Tage nach Rückkehr in der Heimat diagnostiziert. Die Mehrheit der Reisenden befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Anfangsstadium der Erkrankung.
Gute Schutzmaßnahmen sind wichtig
Ein Übertragungsrisiko besteht insbesondere für Reisende die sich in Savannen und Wäldern in Zentral- und Ostafrika aufhalten, insbesondere in den Nationalparks. Die bremsenähnliche Tsetsefliege, hat einen starken Stachel mit dem sie auch am behaarten Kopf oder durch dünnere Stoffarten (z.B. Leinen) hindurch stechen kann. Daher sollte die Kleidung Körper bedeckend (langärmeliges Oberteil, lange Hosen, die Fußknöchel bedeckende Socken) und aus dickeren bzw. festen Stoffen sein, die im optimalen Fall mit Insektiziden imprägniert ist. Auf dunkle und grelle Kleidungsfarben sollte verzichtet werden, da diese auf die Tsetsefliege anziehend wirken. Vorzugsweise ist khaki oder eine oliv-grüne Kleidungsfarbe vorteilhaft. Anti-Insekten Sprays, Cremes und Lotionen sollten sorgfältig und regelmäßig aufgetragen werden und zumindest einen 30% DEET-Anteil aufweisen, da die Tsetsefliege nur eingeschränkt durch Insektizide abzuweisen ist. Sollte ein Stich durch eine Tsetsefliege bemerkt werden, so ist umgehend medizinische Hilfe aufzusuchen.