13. Jan 2018

Sambia: Schlafkrankheit im Luangwa-Nationalpark

Safari iStock / Kasto80

Ein Besucher des Südluangwa-Nationalparks, dem bekanntesten Tierschutzgebiet Sambias und touristischen Schwerpunkt des Landes, erkrankte nach seinem Aufenthalt an der Schlafkrankheit. Der 52-Jährige verbrachte 14 Tage in einer Lodge im südlichsten der drei Parks im Tal des Flusses Luangwa. Zehn Tage nach seiner Ankunft im Park entwickelte er hohes Fieber und lebensbedrohliche Beschwerden, so dass er sofort in einem Krankenhaus in Johannesburg stationär eingeliefert und behandelt werden musste.

Höheres Risiko für Besucher von Nationalparks 

Ein Übertragungsrisiko besteht insbesondere für Reisende die sich in Savannen und Wäldern in Zentral- und Ostafrika aufhalten, insbesondere in den Nationalparks. Die Schlafkrankheit (sog. afrikanische Trypanosomiasis) wird durch Parasiten (sog. Trypanosomen) verursacht, die durch den Stich der Tsetsefliege übertragen werden. In den Jahren 2000-2010 kam es insgesamt zu 94 registrierten importierten Fällen der Schlafkrankheit im Ausland. In 68 Fällen waren Touristen betroffen, die sich in Tansania (40), Malawi (13), Sambia (8), Simbabwe (5) und Uganda (2) aufhielten. Meistens wurde die Erkrankung wenige Tage nach Rückkehr in der Heimat diagnostiziert. Die Mehrheit der Reisenden befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Anfangsstadium der Erkrankung. Safari-Touristen, Jäger oder auch Personal von Ferienresorts die sich ungeschützt in der Natur aufhalten, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko

Touristen erkrankten in Uganda, Kenia und Sambia 

Die Schlafkrankheit ist eher eine seltene Reisekrankheit. Dennoch wurden in den letzten Jahren immer wieder Fälle bei Reiserückkehrern beobachtet. Alleine in England erkrankten in den vergangenen 12 Jahren rund 15 Reisende an Schlafkrankheit nach ihrem Aufenthalt in  Ostafrika. Auch deutsche Reisende erkrankten an Schlafkrankheit. In Uganda tritt die Schlafkrankheit nur an wenigen Stellen des Landes auf, so dass für Touristen nur ein geringes Übertragungsrisiko besteht. Im Jahr 2016 erkrankte eine amerikanische Touristin bei ihrer Reise durch Uganda nach ihrem Aufenthalt im Reservat von Mpanga ungefähr 300 km westlich von der Hauptstadt Kampala. In Kenia leben rund 11 Millionen Menschen in den Risikogebieten und sind der Infektionsgefahr permanent ausgesetzt. Insbesondere in den ländlichen Gebieten der Provinzen Nyanza und Western, sowie in der Region des Viktoria Sees (Lake Victoria Basin) und dem Nationalpark Masai Mara besteht ein erhöhtes Übertragungsrisiko.

Gute Mückenschutzmaßnahmen sind wichtig

Die bremsenähnliche Tsetsefliege, hat einen starken Stachel mit dem sie auch am behaarten Kopf oder durch dünnere Stoffarten (z.B. Leinen) hindurch stechen kann. Daher sollte die Kleidung Körper bedeckend (langärmeliges Oberteil, lange Hosen, die Fußknöchel bedeckende Socken) und aus dickeren bzw. festen Stoffen sein, die im optimalen Fall mit Insektiziden imprägniert ist. Auf dunkle und grelle Kleidungsfarben sollte verzichtet werden, da diese auf die Tsetsefliege anziehend wirken. Vorzugsweise ist khaki oder eine oliv-grüne Kleidungsfarbe vorteilhaft. Anti-Insekten Sprays, Cremes und Lotionen sollten sorgfältig und regelmäßig aufgetragen werden und zumindest einen 30% DEET-Anteil aufweisen, da die Tsetsefliege nur eingeschränkt durch Insektizide abzuweisen ist. Sollte ein Stich durch eine Tsetsefliege bemerkt werden, so ist umgehend medizinische Hilfe aufzusuchen.