26. Jun 2019
Saudi-Arabien: MERS-CoV-Infektionen

Am 19. Juni 2019 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Daten zur aktuellen weltweiten Situation von MERS-CoV (Middle East respiratory syndrome coronavirus) im östlichen Mittelmeerraum. Bis Ende Mai 2019 wurden 2.442 bestätigte MERS-CoV-Infektionen registriert, davon 842 Todesfälle. Die meisten Fälle wurden aus Saudi Arabien berichtet (2.051 Erkrankungen, darunter 765 Todesfälle). Im vergangenen Monat Mai 2019 wurden 14 Fälle aus Saudi Arabien gemeldet, darunter vier Todesfälle. Die Infektionen wurden v.a. in der Stadt Al-Khafji beobachtet.
27 Länder meldeten aus 27 Ländern MERS-CoV-Infektionen
Seit April 2012 ist MERS-CoV auf der arabischen Halbinsel vorwiegend in Saudi-Arabien bekannt. Laut Weltgesundheitsorganisation wurden seither aus 27 Ländern MERS-CoV-Infektionen berichtet, darunter Algerien, Österreich , Bahrain, China, Ägypten, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Iran, Italien, Jordan, Kuwait, Libanon, Malaysia, die Niederlande, Oman, Philippinen, Qatar, Korea, Saudi Arabien, Thailand, Tunesien, Türkei, Vereinte Arabische Emirate, England, Vereinigte Staaten von Amerika und Jemen. Häufigster Übertragungsweg ist der direkte Körperkontakt zu infizierten Dromedaren; aber auch durch den direkten Kontakt zu Erkrankten, z.B. durch Krankenpflege o.ä. kann das Virus übertragen werden. Die Erkrankungsfälle die außerhalb des Mittleren Ostens auftreten sind meist Reiserückkehrer aus Ländern mit MERS-Vorkommen v.a. Saudi Arabien.
Auch Reisende können erkranken
Bei dem Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus, kurz MERS-CoV, handelt es sich um ein Virus aus der Familie der Coronaviren, das zu einer grippeähnlichen Erkrankung führt. Tritt im Rahmen der Erkrankung ein schwerer Krankheitsverlauf auf, so kann sich eine Lungenentzündung (Pneumonie) bilden, die zu einem akuten Lungenversagen führen kann. Ebenso kann ein Nierenversagen auftreten. Besonders gefährdet sind Personen mit chronischen Erkrankungen z.B. Diabetes, Krebs oder Immunsuppression. Die Zeit zwischen Infektion und Krankheitsausbruch (sog. Inkubationszeit) beträgt meistens ein bis zwei Wochen. Eine spezifische Therapie gegen MERS-CoV existiert nicht, daher kann bei Behandlung der Erkrankten sich der Schwerpunkt nur auf die Linderung der Beschwerden beschränken.