17. Apr 2022

Schweden: FSME in Gävle

Zecke interMEDIS / Pechel

Aus der schwedischen Stadt Gävle, früher Gefle, als auch südlich und westlich der Provinzhauptstadt  Gävleborgs werden vermehrt FSME-Fälle berichtet. Auch in Bottenwiek an der Ostsee zwischen Schweden und Finnland wurden vermehrt FSME-Viren in Zecken nachgewiesen. Die lokalen Gesundheitsbehörden empfehlen daher Personen die sich in den Risikogebieten aufhalten eine Schutzimpfung. Im vergangenen Jahr hat sich die FSME in viele Regionen des Landes ausgebreitet und zu einer deutlichen Zunahme der Erkrankungsfälle geführt. Die FSME wird im Frühjahr, Sommer und Herbst übertragen, wenn die Zecken aktiv sind. Die meisten Erkrankungen werden im September gemeldet. Insgesamt wurde im vergangenen Jahr 2021 in Schweden eine Rekordzahl von 533 FSME-Fällen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 hat die Zahl der Erkrankungen massiv gesteigert.

Die FSME hat sich in Schweden weiter ausgebreitet 

Die durch Zecken übertragbare Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) tritt in vielen Regionen Schwedens, vor allem im Süden und an der Ostküste, auf. Als Risikogebiete in Schweden gelten die Gebiete rund um die Seen Vänern und Vättern im Landesinneren, aber auch östliche Regionen von Kalmar über Stockholm bis hin nach Uppsala. Zudem gibt es einzelne Herde in der Küstenregion rund um Göteborg (Västra Götalands län) bis zur norwegischen Grenze und im Süden in der Region Skåne län (Schonen). 

Schutzimpfung in Risikogebieten empfohlen 

Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland empfiehlt allen Personen die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind, eine Schutzimpfung. Dazu gehören neben bestimmten Berufsgruppen wie Waldarbeitern und Personen der Landwirtschaft auch Freizeitausflügler und Bewohner in den Risikogebieten die sich oft in der freien Natur oder im Garten aufhalten; denn die meisten Zeckenstiche werden in der Freizeit erworben. Allerdings sind die Impfquoten in den Risikogebieten weiterhin gering, vor allem bei Personen im Alter über 60 Jahre, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Ab einem Alter von 40 Jahren steigt das Risiko einer FSME-Erkrankung deutlich an und tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Bei über der Hälfte der 2021 gemeldeten FSME-Fälle in Deutschland wurden neurologische Ausfälle, eine Meningitis oder Enzephalitis festgestellt. Drei Erkrankte verstarben. Die große Mehrheit (99%) der gemeldeten FSME-Erkrankten war gar nicht oder nur unzureichend geimpft was bedeutet, dass entweder die Grundimmunisierung unvollständig war oder Auffrischimpfungen fehlten.