27. Okt 2018
Schweiz: Zeckenkrankheit erreicht trauriges Hoch

Die Zahl der FSME-Erkrankungen in der Schweiz ist weiter angestiegen. Die durch Zecken übertragbare Erkrankung FSME (Frühsommer Meningoenzephalitis) führte in den vergangnen Wochen zu weiteren Krankheitsfällen. Während Anfang Juli noch rund 150 Fälle gemeldet waren, ist die Zahl bis Oktober 2018 auf über 330 hinauf geschnellt. Damit ist die Zahl der Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr um rund 30% angestiegen. Die Gesundheitsbehörden rufen zur FSME-Impfung auf, da die Bevölkerung in den Risikogebieten eine zu geringe Durchimpfungsrate und somit einen unzureichenden Schutz vor der Erkrankung aufweist. Untersuchungen zeigten, dass in den Jahren von 1985 bis 2000 ein Durchschnitt von 66 FSME-Fällen alljährlich in der Schweiz registriert wurde; in den Jahren 2001 bis 2016 waren es bereits durchschnittlich 138 FSME-Fälle pro Jahr. Die meisten Fälle (245) wurden bislang im Jahr 2006 registriert. Mit der diesjährigen Meldung von 336 Fällen bis 17.10.2018 wird jedoch ein trauriges historisches Hoch erreicht.
Wo liegen die Risikogebiete?
Zu den FSME-Hochrisikogebieten in der Schweiz gehören Aargau (Rheinfelden, Möhlin, Wallbach, Bezirk Laufenburg, Koblenz, Döttingen, Zurzach, Birr, Brugg, Würenlingen, Baden, Wettingen, Rothrist, Zofingen, Brittnau, Gontenschwil, Schöftland, Muhen, Gränichen), Bern (Gampelen, Erlach, Grosses Moos, Lyss, Jens, Port, Moutier, allon de Saint-Imier, Mühleberg, Gurbrü, Kriechenwil, Laupen, Belp, Münsingen, Steffisburg, Thun, Spiez, Frutigen, Erlenbach, vorderes Simmental), Fribourg (Salvenach, Ulmiz, Kerzers, Portalban, Autavaux, Franex, Nuvilly, Villeneuve), Graubünden (Malans, Fläsch, Luziensteig, Grüsch, Seewis, Region Chur), Luzern (Reiden, Langnau, Dagmersellen, Nebikon, Egolzwil, Kottwil, Sursee, Knutwil), Nidwalden (Stans, Buochs, Bürgenstock, Stanserhorn). Eine interaktive über die aktuellen Zeckengebiete in der Schweiz stellt die Schweizerische Eidgenossenschaft zur Verfügung.
Ein Schutz ist für die FSME-Risikogebiete empfohlen
Auch in Deutschland ist es in diesem Jahr zu einer erhöhten Zahl an Erkrankungen gekommen. Rund 500 FSME-Fälle wurden bis 17. Oktober 2018 der Meldezentrale in Deutschland, dem Robert Koch Institut berichtet. Im vergangenen Gesamtjahr waren es 486 FSME-Fälle in Deutschland und nur 388 Fälle bis zum Vergleichszeitraum Oktober 2017. Des bedeutet, dass auch in Deutschland eine deutliche Zunahme der Erkrankungsfälle zu beobachten ist. Wie in der Schweiz leben auch in Deutschland viele Personen in den Risikogebieten ohne Impfschutz. Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine ernst zu nehmende Infektionskrankheit, bei der es zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung), einer Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder auch zu einer Myelitis (Entzündung des Rückenmarks) kommen kann. Bei rund 30 - 40% kann es zu bleibenden Schäden kommen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, kurz „STIKO“, eine Schutzimpfung allen Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind. Die Impfempfehlung betrifft somit gleichsam Einwohner, als auch Besucher der Risikogebiete, wie Ausflügler, Spaziergänger oder Wanderer.