27. Mai 2014

Serbien, Bosnien Herzegowina, Kroatien: Anhaltende regionale Überschwemmungen erhöhen Seuchengefahr

Durch die anhaltenden Überschwemmungen im Balkan schärft sich die Situation und die Sorge, dass Krankheiten sich ausbreiten könnten, immer weiter zu. Die starken regionalen Regenfälle, die am 13. Mai einsetzten, führten in einigen Regionen Serbiens, Kroatiens und Bosnien Herzegowinas zu massiven Überschwemmungen. Die Menge der Regenfällen die nur an drei Tagen auf die Gebiete niederfiel, entsprach ungefähr der Menge von drei Monaten. In Bosnien Herzegowina sind diese Regenschauer die Stärksten seit 1894. Unzählige Menschen sind von den Fluten betroffen, Tausende wurden evakuiert und viele verletzt. Die Zahl der registrierten Toten die aus allen drei Ländern gemeldet wurden belief sich am 23. Mai auf 53.

In Serbien...

...sind rund 1,6 Mio. Menschen in Belgrad, so wie in Obrenovac, Lazarevac und Grocka von den Überschwemmungen betroffen. Nahe der Hauptstadt sind die umliegenden Gebiete Obrenovac, Lazarevac, Kostolac, Šabac, Sremska Mitrovica, Krupanj, Raća, Jamena, Šid und Adaševci stark überschwemmt. Besonders stark hat es die Distrikte Kolubara, Mačva und Morava, so wie die Städte in Valjevo, Šabac, Loznica, Čačak und Zaječar und die Stadtgebiete Obrenovac, Osečina, Koceljeva, Lajkovac, Ub, Ljig, Gornji Milanovac, Rekovac, Mali Zvornik, Požega, Vladimirci, Kosjerić, Lučani, Trstenik, Mionica, Rača and Doljevac getroffen.

In Bosnien Herzegowina...

...beträgt die Zahl der Betroffenen nach Schätzungen rund 1,8 Mio. Mehr als 1.5 Mio. Menschen in rund 60 Stadtgebeiten müssen gegen die Wasser- und Schlammmassen ankämpfen. Am stärksten überschwemmt sind die Regionen Bosanski Šamac, Odžak, Orašje, Doboj, Bijeljina, Brčko und Maglaj, aber auch die Bezirke von Tuzla, Sarajevo, Zenica-Doboj, Bosnia-Podrinje, Una-Sana, Banja Luka und Srebrenica müssen gegen die Überschwemmungen ankämpfen.

Aus Kroatien...

...wird berichtet, dass rund 38.000 Menschen aus den Kleinstädten, Dörfern und Gebieten von Gunja, Rajevo Selo, Račinovci, Posavski Podgajci, Vrbanja, Drenovci, Strošinci, Đurići und Bošnjaci mit den starken Überschwemmungen zu kämpfen haben. Die Spur der Verwüstung ist groß. Am 19. Mai waren mehr als 1 Mio. Menschen ohne Zugang von sauberem Trinkwasser.

Warnung in den Überschwemmungsgebieten

Das Gesundheitsministerium rief in den Überschwemmungsgebieten eine Warnung vor Infektionskrankheiten aus. Im Schlamm und Gewässer der Fluten bewegen sich unter anderem Tierkadaver und Exkremente und bilden in den Fluten eine Vielzahl von Bakterien, Viren und Parasiten. Wichtige Seuchenschutzmaßnahmen wurden regional bereits initiiert, doch in der erschwerten Notlage der einzelnen Regionen, stehen für eine ausreichende hygienische Basisversorgung noch lange nicht alle Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung. Straßen wurden vielerorts kilometerweit weggeschwemmt und erschweren den Transport von Hilfsgütern. Die Versorgung der Betroffenen mit sauberem Trinkwasser ist eine der höchsten Prioritäten um Bevölkerung und Helfer zu schützen. In den passager errichteten notdürftigen Schutzbehausungen werden immer mehr Personen mit Atemwegs- und Durchfallerkrankungen beobachtet. Durch die warmen Temperaturen und die vermehrten Wasserstellen bestehen auch vielerorts ideale Brutbedingungen für Mücken.

Reisende und Mitarbeiter internationaler Hilfseinsätze sollten sich schützen

Reisende in die Überschwemmungsgebiete, insbesondere Mitarbeiter bei Hilfseinsätzen, sollten über einen umfangreichen Impfschutz verfügen. Dazu gehören u.a. Hepatitis A, Tetanus und Diphtherie. Desweiteren sollte v.a. bei Hilfseinsätzen ein Hepatitis B-Schutz vorliegen. Auch die Masernimmunität ist zu überprüfen. Bei entsprechendem Risiko ist eine Typhus-Impfung zu erwägen. Gute Mückenschutzmaßnahmen, sowie eine sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sind unbedingt einzuhalten.