20. Sep 2018

Simbabwe: Cholera-Ausbruch in Harare

Cholera Fotolia / Africa Studio

Am 6. September 2018 informierten die Gesundheitsbehörden von Simbabwe, dass aktuell in Harare ein Cholera-Ausbruch stattfindet. Anfang September wurden die ersten Patienten in ein Krankenhaus der Stadt eingeliefert; 32 Patienten verstarben. Die Erkrankten litten unter starken wässerigen Durchfällen und  Erbrechen. Während bis 9. September noch 473 Cholera-Fälle registriert wurden, waren es am 15. September bereits 3.621 Fälle. Die Erkrankten infizierten sich in Harare, vor allem in den Stadtteilen Glen View und Budiriro. In der Zwischenzeit hat sich der Ausbruch auf andere Gebiete ausgebreitet, so zum Beispiel in der zentralen Provinz im Mashonaland (Shamva District), so wie in Midlands Province (Gokwe North District), Manicaland Province (Buhera und Makoni districts), Masvingo Province und Chitungwiza City. 

Safari-Touristen haben ein sehr geringes Infektionsrisiko

Die Cholera wird durch Bakterien verursacht (Vibrio cholerae), die zu den Wasserkeimen zählen und durch verunreinigtes Wasser auf den Menschen übertragen werden. Ebenso können die Keime fäkal-oral von Mensch-zu-Mensch weitergegeben werden. Grundsätzlich besteht für Safari-Reisende ein eher geringes Infektionsrisiko. Trekking-Touristen die in Risikogebieten unterwegs sind und Zelten bzw. in einfachen Unterkünften wohnen und/oder ihr Essen von Straßenständen beziehen, haben hingegen ein höheres Risiko und sollten eine Impfung in Erwägung ziehen. Insbesondere dann, wenn kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. Hotelreisende sollten auf das Trinken von Leitungswasser oder auf die Verwendung von durch Leitungswasser hergestellten Eiswürfeln in Drinks, vollständig verzichten.  

Hygiene und Impfung als Schutzmaßnahmen 

Die Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung die unbehandelt in wenigen Stunden tödlich enden kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt das weltweite Auftreten der Cholera auf jährlich rund 3 - 5 Millionen Erkrankungsfälle und 100 000 - 120 000 Todesfälle. Sorgfältige Hygienemaßnahmen vor allem in der Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sind immer und für jeden Reisenden empfohlen. Diese Schutzmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz vor den Choleraerregern, sondern auch anderen häufiger auftretenden Magen-Darm-Infektionskrankheiten die in tropischen und subtropischen Ländern vorkommen. Bei Hilfseinsätzen oder Reisen unter einfachen Bedingungen in den aktuellen Cholera-Risikogebieten sollte eine Schutzimpfung in Erwägung gezogen werden.