25. Aug 2022

Simbabwe: Masern in vielen Provinzen

Afrika - Kinder3 interMEDIS / Pechel

In Simbabwe wurden in diesem Jahr landesweit bereits 157 Masern-Todesfälle gezählt. Nachdem der erste Masern-Fall am 10. August 2022 im Mutasa Distrikt in der Provinz Manicaland gemeldet wurde, breitete sich die Infektionskrankheit auf mehrere Provinzen aus. Am 15. August 2022 wurden bereits 2.056 Masern-Erkrankungen registriert. Die meisten Erkrankungen und Todesfälle wurden aus Manicaland gemeldet, weitere aus Harare, Midlands, Masvingo, Mashonaland (East, Central, West), Matabeleland (North, South) und Bulawayo. Nach Aussage der Vereinten Nationen soll die Zahl der Masern-Erkrankungen weltweit um rund 80% angestiegen sein. Länder wie Somalia oder Nigeria meldeten Rekordzahlen in diesem Jahr. Aus 20 afrikanischen Ländern wurden im ersten Quartal 2022 Masern-Ausbrüche gemeldet; im Vergleich zum Vorjahr 2021 waren es nur acht afrikanische Länder. Der plötzliche Anstieg von Masern und anderen durch Impfung vermeidbaren Krankheiten in Afrika wird größtenteils auf die Probleme durch COVID-19 zurückgeführt, die in vielen afrikanischen Ländern zu einer enormen Überlastung der Gesundheitssysteme geführt hat.  

Auch Reisende können sich mit Masern anstecken

Durch Urlauber und den weltweiten Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt. Masernviren können sich schnell und ungehindert bei nicht-immunen und ungeimpften Personen ausgebreiten. Masern können direkt durch enge Personenkotakte, aber auch durch Tröpfcheninfektion mittels Hustens oder Niesen verbreitet werden, aber auch durch den Kontakt mit infizierten Sekreten aus Nasen- und Rachenraum. Das Virus kann bis zu zwei Stunden aktiv in der Luft oder an Gegenständen ansteckend sein und jede nicht immune Person kann sich infizieren. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut Reisenden den Masernimpfschutz zu überprüfen. Die Masern-Impfung kann gleichzeitig mit anderen Reiseimpfungen verabreicht werden. Außerdem sollten Reisende sich des Masern-Übertragungsrisikos bewusst sein, sowie sich über die Beschwerden und Komplikationen durch ihren Arzt aufklären lassen. Selbst in Ländern mit hohem medizinischem Standard, kommt es in einem Viertel der Fälle zu Komplikationen und Krankenhauseinweisungen durch Masern. Die Komplikationen können tödlich enden oder auch lebenslange Schäden wie Hirnschäden, Blindheit und Taubheit verursachen. Kleine Kinder haben das höchste Risiko für Masern-Komplikationen.

WHO empfiehlt Schutzimpfung für internationale Reisende 

Da die Masern weltweit Auftreten und somit auch an vielen Reiseorten, hat die WHO auch für internationale Reisende Empfehlungen ausgesprochen. Demnach sollten alle Reisenden vor der Reise ihren Masernschutz überprüfen, da die meisten Masern-Ausbrüche Impflücken bei Kindern und Erwachsenen aufweisen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder auch Personen in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä., wird eine Impfung empfohlen. Reisende mit unklarem Impfstatus sollten laut WHO mindestens eine Masernimpfung 15 Tage vor Abreise erhalten.