17. Feb 2017

Somalia: Cholera in 38 Distrikten

Wasserloch interMEDIS

In der Woche vom 6. bis 12. Februar 2017 meldete das Gesundheitsministerium 913 neu registrierte Cholera-Fälle, darunter 10 Todesfälle. Damit liegt die Zahl der in diesem Jahr berichteten Cholera-Fälle bei insgesamt 4.026 Fällen – darunter 57 Todesfälle. Insgesamt sind 8 Regionen in 38 Distrikten von dem Ausbruch betroffen. Die meisten Fälle werden entlang der Regionen am Fluss Shebelle beobachtet. Die anhaltende Dürrezeit und der daraus entstandene Mangel an sauberem Trinkwasser hat zur überregionalen Ausbreitung der Infektion beigetragen. Weiterhin kämpfen die Gesundheitsbehörden mit Präventionsmaßnahmen in den betroffenen Regionen.

Reisende in Krisengebiete sollten sich schützen


Der langjährige Bürgerkrieg so wie das Fehlen staatlicher Strukturen und des Ordnungsanspruchs erschweren die medizinische Versorgung in den Krisengebieten. Grundsätzlich besteht für Reisende jedoch ein eher geringes Infektionsrisiko. Personen die in den Choleragebieten tätig sind (z.B. Entwicklungshelfer, Personen der Europäischen Ausbildungsmission, etc.) haben hingegen ein höheres Risiko und sollten eine Schutzimpfung in Erwägung ziehen. Die Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung die unbehandelt in wenigen Stunden tödlich enden kann. Nach Schätzungen der WHO erkranken jährlich zwischen 1,4 - 4,3 Mio. Menschen an Cholera. Zwischen 28.000 - 142.000 sterben an den Folgen der Erkrankung. Sorgfältige Hygienemaßnahmen vor allem in der Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sind immer und für jeden Reisenden empfohlen. Diese Schutzmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz vor den Choleraerregern, sondern auch anderen häufiger auftretenden Magen-Darm-Infektionskrankheiten die in tropischen und subtropischen Ländern vorkommen. Bei Hilfseinsätzen oder Reisen unter einfachen Bedingungen in den aktuellen Cholera-Risikogebieten ist eine Cholera-Schutzimpfung empfohlen.