26. Feb 2013

Spanien: Leishmaniose in Madrid

phlebotomus Seit letztem Jahr hält der Leishmaniose-Ausbruch im Süden Madrids an. Weiterhin werden aus Fuenlabrada, Leganes, Getafe und Humanes vermehrt Erkrankungsfälle berichtet. Mehr als 150 Leishmaniosefälle wurden bereits registriert. Im vergangenen Jahr deklarierte das lokale Gesundheitsministerium die Stadt Fuenlabrada in der Metropolregion von Madrid, rund 20 km südlich der Hauptstadt, zum erhöhten Risikogebiet. Auch in diesem Jahr wurden bereits vereinzelte Erkrankungsfälle registriert.

Erhöhtes Risiko im Süden von Madrid

Im Jahr 2009 kam es erstmals zu einem starken Anstieg der Infektionskrankheit. Während in den Vorjahren nur 15-25 Erkrankungsfälle berichtet wurden, waren es im Jahr 2009 mehr als 470 Fälle. In den Folgejahren waren es jährlich über 100 Erkrankungsfälle. Am stärksten betroffen war der Süden Madrids mit seinen stark bewaldeten Regionen um Leganes, Getafe und Humanes.

Leishmaniose im Mittelmeerraum v.a. in Küstenregionen

Die Leishmaniose ist im Mittelmeerraum wie z.B.  Frankreich,  Italien, Spanien und Portugal v.a. in den Küstenregionen sowie auf den Inseln im Mittelmeer wie z. B. den Balearen (Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera), Korsika, Sardinien, Malta und Elba weit verbreitet. Obgleich nur ein geringes Infektionsrisiko für Reisende besteht, wird die Aufklärung bezüglich des Gesundheitsrisikos oft vernachlässigt.

Zwei verschiedene Krankheitsverläufe

Die Erreger der Leishmaniose befallen Zellen des Immunsystems und gelangen mit ihnen in die Haut, Milz, Leber, Lymphknoten und das Knochenmark. Das Krankheitsbild richtet sich nach der Erregerart die vorliegt. Es kann sich hierbei um relativ harmlose Hautgeschwüre handeln (sog. „Orientbeulen“), aber auch um lebensgefährliche Formen wie der sog. Kala-Azar, bei der lebenswichtige Organe befallen werden. Bei ausbleibender Behandlung verläuft Kala Azar in den meisten Fällen tödlich.

Die Überträgermücke ist tag- und nachtaktiv

Die Erreger sind kleine Parasiten die durch Sandmücken übertragen werden. Diese Mückenart ist nachtaktiv und sticht bevorzugt an Stellen dünner Haut (z.B. Knöchel, Hände, Füße, Gesicht und Nacken). Die Stichstellen jucken meist lange und stark. Die Infektionsgefahr kann jedoch durch gute Mückenschutzmaßnahmen deutlich verringert werden.