25. Nov 2017

Sri Lanka: Tourist erkrankt an Tollwut

Philippinen Hunde Fotolia / canonmark2

In Frankreich erkrankte ein zehnjähriger Junge an Tollwut, nachdem er mit einem Hundewelpen auf seiner Urlaubsreise in Sri Lanka Kontakt hatte. Der Junge wurde beim Spielen mit dem Hundewelpen gebissen. Er entwickelte die ersten Krankheitszeichen einige Wochen später, nach seiner Rückkehr ins Heimatland Frankreich. In Frankreich selbst wurde der letzte Tollwutfall 1924 registriert. In den vergangenen 46 Jahren (1970-2016) wurden jedoch 20 Fälle von Tollwut nach Frankreich importiert. Sri Lanka gehört zu den Ländern mit häufigen Tollwutvorkommen. Zu den Tollwut übertragenden Tieren gehören zumeist Hunde, Katzen oder vereinzelt auch Fledermäuse.

Reiseverhalten legt Risiko fest

 

Folgende Reisende/Reisen haben ein erhöhtes Tollwutrisiko:

  • Reisen mit erhöhtem Aufenthalt im Freien bzw. Freizeitaktivitäten wie z.B. Trekking, Camping, Biking, Abenteuerreisen, Höhlenwanderungen, etc.
  • Personen die mit Tieren arbeiten oder vermehrt in Kontakt kommen, z.B. beruflich exponierte Personen wie z.B. Höhlenforscher, Arbeiten in Wildparks, Tierärzte, Tierforscher
  • Personen die für längere Zeit in Ländern mit erhöhten Tollwutrisiko verweilen
  • Kinder, da sie häufiger Tierkontakte aufnehmen, mit Tieren spielen. Dabei können sie kleinere Kratzer oder Bisse erlangen, die sie nicht kommunizieren und denen sie keine Bedeutung zukommen lassen. Bei kleineren Kindern kommen Bissverletzungen v.a. auch im Kopf und Nackenbereich vor.

Weltweit sterben alljährlich rund 59.000 Menschen an Tollwut. Mehr als 99% der Todesfälle treten in Afrika und Asien nach einem Hundebiss auf. Experten gehen sogar von einer Unterfassung der Datenlage und von wesentlich mehr Erkrankungen aus, da viele Erkrankungen sich in abgelegenen Regionen befinden und somit nicht vollständig erfasst werden können.  

Rechtzeitig gegen Tollwut impfen 

Tragische Erkrankungsfälle bekräftigen die Tollwut-Impfempfehlung für Reisende vor allem bei Langzeitreisen in Länder mit erhöhtem Tollwutvorkommen. Bei Bissverletzungen oder Belecken von Schleimhäuten oder Wunden durch streunende Tiere ist umgehend ein Arzt bzw. medizinische Hilfe aufzusuchen. Dieser sollte neben der Wundversorgung eine aktive und passive Immunisierung gegen Tollwut durchführen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass in vielen tropischen und subtropischen Ländern die medizinische Infrastruktur - v.a. in den ländlichen Regionen - unterentwickelt ist, so dass im Notfall u.U. nicht die richtigen Medikamente oder medizinischen Einrichtungen in der erforderlichen Zeit zur Verfügung stehen. Daher sollte bei erhöhtem Reiserisiko z.B. Trekking oder Übernachten im Freien, ist eine Tollwut-Schutzimpfung in Erwägung gezogen werden.