31. Mai 2020

STIKO empfiehlt Schutzimpfungen während COVID-19 Pandemie

Stethoskop, Ausweis iStock/Ramses02

Die „STIKO“ empfiehlt gerade während einer Pandemie an vorbeugende Maßnahmen zu denken, wie zum Beispiel Impfungen zum Schutz der Gesundheit. In Deutschland gibt es sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder allgemein empfohlene Impfungen, die der Gefahr von Ausbrüchen impfpräventabler Erkrankungen vorbeugen sollen. Die STIKO warnt, dass während einer Pandemie keine zusätzlichen Impflücken entstehen sollten. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (kurz „STIKO“) besteht aus Experten im Gesundheitswesen, die auf wissenschaftlicher Grundlage Empfehlungen für die notwendigen Schutzimpfungen in Deutschland aussprechen. Der erste Impfkalender der STIKO wurde 1976 entworfen und wird seither regelmäßig aktualisiert. Im Jahr 2001 wurden die STIKO- Impfempfehlungen aufgrund ihrer Bedeutung für den öffentlichen Gesundheitsschutz mit dem Infektionsschutzgesetz gesetzlich verankert.

Mögliche Interaktionen von Impfungen und COVID-19 sind zu berücksichtigen 

Bislang gibt es keine Hinweise, dass die Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) durch eine in zeitlicher Nähe verabreichte Impfung negativ beeinflusst wird. Trotzdem sollten während der Pandemie laut Empfehlung der STIKO folgende mögliche Interaktionen von Impfungen und COVID-19 berücksichtigt werden:

  • Grundsätzlich sollten nur bei akuten, schweren Erkrankungen anstehende Routineimpfungen verschoben werden.
  • COVID-19 Patienten sollten erst nach vollständiger Genesung und frühestens 4 Wochen nach dem letzten positiven PCR-Befund geimpft werden.
  • Kontaktpersonen können bei Symptomfreiheit 14 Tage nach dem letzten potenziell infektiösen Kontakt geimpft werden.
  • Sollte bei einer Kontaktperson eine positive SARS-CoV-2-Infektion nachgewiesen werden und diese Infektion asymptomatisch verlaufen, sollten Impfungen frühestens 4 Wochen nach dem positiven PCR-Befund erfolgen.

Grundsätzlich empfiehlt die STIKO folgende Priorisierung von Impfungen 

  • Alle von der STIKO empfohlenen Impfungen sollten altersentsprechend durchgeführt werden.
  • Insbesondere Grundimmunisierungen mit allen STIKO-empfohlenen Impfungen im ersten und zweiten Lebensjahr sollten unbedingt zeitgerecht begonnen werden (ab 8 Wochen) und möglichst rechtzeitig beendet werden (mit 15 Monaten).
  • Auffrischimpfungen, die mit einem breiten Zeitfenster empfohlen werden, können entsprechend verschoben und bei geringerem Pandemiegeschehen durchgeführt werden, um der Kontaktreduzierung zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie nachzukommen.
  • Vor allem Personen ab dem 60. Lebensjahr sollten einen altersbedingten Impfschutz gemäß der STIKO-Empfehlungen erhalten. Dazu gehört der Schutz vor Pneumokokken, Herpes zoster und der alljährliche Influenza-Impfschutz.
  • Auch Personen mit gesundheitlichen Risikofaktoren oder Immunsuppression sollten ihren Impfstatus gemäß der empfohlenen STIKO-Impfungen kontrollieren und fehlende Impfungen nachholen.

Auffrischimpfungen im Rahmen einer Reise

Oftmals sind für bestimmte Reiseziele im Vorfeld Impfungen durchgeführt worden (z.B. Hepatitis A, Hepatitis B, Tollwut, Meningokokken Meningitis), die nach einem bestimmten Zeitraum aufgefrischt werden sollten. Abgesehen von den empfohlenen Standardimpfungen (u.a. Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten) sollte der Impfausweis dem Impfarzt zur Kontrolle vorgelegt werden. Fit for travel gibt eine Übersicht zum Zeitraum verschiedener Auffrischimpfungen.