26. Mai 2016
Sudan: Masern-Ausbruch in Kurdufan

In diesem Jahr wurden bereits mehr als 900 Masern-Fälle aus dem Sudan gemeldet. Die Zahl der Masern-Verdachtsfälle liegt sogar bei rund 2.500. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es mehr als 4.000 Masern-Fälle und davon rund 2.400 bestätigte Fälle. Aufgrund der in vielen Regionen mangelhaft ausgebildeten Melde- bzw. Erfassungssysteme, kann in den Ländern eine Unterfassung der Erkrankungs- und Todesfälle angenommen werden. Nach Aussage der Gesundheitsbehörden werden rund Dreiviertel aller Fälle derzeit aus der zentral gelegenen Region Kurdufan berichtet. Breitflächig angelegte Impfkampagnen werden seit Wochen ausgeführt um die Bevölkerung zu schützen.
Masern in vielen Ländern Afrikas
Aus vielen Ländern in Zentral- und Westafrika werden derzeit Masern-Fälle berichtet. Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind auch Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz bei ihrem Urlaub und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz hatten. Die Masern-Viren werden über Tröpfcheninfektion durch Niesen oder Husten übertragen.
Schutzimpfung steht zur Verfügung
1980 starben laut Weltgesundheitsorganisation rund 2.6 Mio. Menschen an Masern. Im Jahr 2000 waren es noch rund 733.000 Menschen und im Jahr 2008 nur mehr 164.000 Todesfälle. Der erfolgreiche Rückgang der Mortalität konnte vor allem durch breitflächig angelegte Impfkampagnen erzielt werden, die durch nationale und internationale Gesundheitseinrichtungen durchgeführt wurden. Trotz verfügbarer Impfstoffe sterben jedoch immer noch rund 114.000 Menschen (2014) an Masern. Auch Europa kämpft mit den Masern. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 2.464 Masernfälle gemeldet – ein Kind starb. Auch in diesem Jahr wurden bereits die ersten Masern-Fälle berichtet.
Masern in vielen Reiseländern
Reisende die keinen Masernschutz besitzen können sich in Ländern mit Masernvorkommen anstecken und die Krankheit in ihr Heimatland importieren. Immer wieder werden in diesem Zusammenhang Fälle berichtet. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.