20. Jun 2017

Südafrika: Malariawarnung für Krüger National Park

Trekking, Safari iStock/leezsnow

Die Betreiber des Krüger Nationalparks in Limpopo, Mpumalanga (Südafrika) raten Besuchern und Touristen sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen durchzuführen. Aufgrund starker Regenfälle soll die Zahl der Mücken in den vergangenen Wochen zugenommen haben. Durch unzählige Wasserstellen im Park sei es zu idealen Brutbedingungen für Insekten gekommen. Dies habe zu einer Vermehrung der Anophelesmücken geführt, was in der Folge zu einem Anstieg der Malariaerkrankungen geführt haben sol – vor allem im nördlichen Teil des Nationalparks, so der Leiter der Parkanlage William Mabasa. Die Gesundheitsbehörden von Limpopo bestätigen die Zunahme der Malariafälle und betonen, dass es bereits zu einigen Todesfällen gekommen sei. 

Sorgfältiger Mückenschutz und Malaria-Prophylaxe empfohlen 

Welche Malariaprophylaxe (Chemoprophylaxe oder Notfallmedikation) und welche Medikation empfohlen ist, darüber informieren Reisemediziner bei einer persönlichen Beratung. Bei Reisenden wird das individuelle Malariarisiko durch das persönliche Verhalten und die vorbeugenden Maßnahmen mitbestimmt. Als wichtigster Schritt sollten Reisende in Länder mit Malaria-Vorkommen sich rechtzeitig vor der Reise fachmännisch reisemedizinisch beraten zu lassen. Die empfohlenen und geeigneten Prophylaxe-Maßnahmen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Wichtig ist es ebenso die möglichen Symptome einer Malaria zu kennen und bei Beschwerden, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnosestellung und gegebenenfalls Therapie zu erreichen. 

Malaria-Risiko ist wetterabhängig 

In Südafrika besteht ein erhöhtes Malaria-Risiko in den Tiefebenen der Provinz Mpumalanga im Osten (einschließlich des Krüger National Parks und der benachbarten Parks), im Nordosten von Kwazulu-Natal (v.a. Tembe- und Ndumu-Wildreservat) und im Norden und Nordosten der Limpopo Provinz. Normalerweise besteht in denselben Gegenden in den Monaten Juni bis August ein geringeres Risiko, dieses ist jedoch von der Wetterlage und den Witterungsverhältnissen abhängig und kann sich daher zeitlich nach vorne oder hinten verlagern. Ein minimales Risiko besteht im Norden (im Nordosten bis Tugela Fluss, Nordwesten bis Swartwater sowie im Umfolozi- und Hluhluwe-Park).

Besucher sollen auf Malariasymptome achten 

Die Gesundheitsbehörden von Pretoria bestätigten am 12. Mai 2017, dass in den vergangenen Wochen vor allem in den Distrikten Mopani und Vhembe der Limpopo Provinz und in den angrenzenden Gebieten des nördlichen Krüger National Parks Malariaerkrankungen registriert wurden. Auch in der Bushbuckridge Area wurden vermehrt Malaria-Erkrankungen festgestellt. Alles in allem sei jedoch durch die Besserung der Weterlage ein Rückgang der Malaria-Häufigkeit zu erwarten. Die Gesundheitsbehörden empfehlen Besuchern der Regionen v.a. des Krüger National Parks auf malariaverdächtige Symptome zu achten und bei Auftreten von Krankheitszeichen wie Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Krankheitsgefühl u.a.m. sofort nahegelegene medizinische Einrichtungen aufzusuchen. 

Die meisten importierten Malaria-Fälle kommen aus Afrika

Eine Untersuchung aus England setzte sich 2016 mit der Häufigkeit von importierten Malaria-Erkrankungen bei Reisenden auseinander. Ermittelt wurden unter anderem die Länder die in den vergangenen 10 Jahren die meisten Erkrankungen aufgewiesen hatten. Mit durchschnittlich mehr als 2.100 Malariafällen bei Reiserückkehrern stehen französische Reisende an erster Position, gefolgt von englischen Reisenden mit knapp 1.900 Fällen. Deutschland rangierte an Platz vier mit durchschnittlich rund 400 Erkrankungen. Die Untersuchung zeigte ferner, dass rund 56% aller Fälle (13.947) in Westafrika erworben wurden. Ebenso zeigte sich, dass rund 20% aller Malariafälle bei Reisenden in den vergangenen 10 Jahren aus Indien importiert wurden. 13% der Malariafälle wurden in Ostafrika registriert und 3% in Papua Neuguinea. Aktuell gelten laut Weltgesundheitsorganisation gegenwärtig  96 Länder als Länder mit Malaria-Vorkommen.