26. Nov 2022

Südafrika: Masernausbruch in Limpopo Provinz

Afrika Kinder (2) interMEDIS

Die südafrikanischen Gesundheitsbehörden der Provinz Limpopo im Norden der Republik erklärten die vier Distrikte Capricorn, Greater Sekhukhune, Mopani und Waterberg zu Masernausbruchsgebieten, nachdem 60 Masernfälle in dieser Region vom 1. September bis 22. November 2022 registriert wurden. Weitere 11 Erkrankungsfälle wurden aus der Provinz Mpumalanga im Nordosten aus den Distrikten Ehlanzeni, Gert Sibande und Nkangala berichtet. Masern können direkt durch enge Personenkotakte, aber auch durch Tröpfcheninfektion mittels Hustens oder Niesen verbreitet werden, aber auch durch den Kontakt mit infizierten Sekreten aus Nasen- und Rachenraum. Das Virus kann bis zu zwei Stunden aktiv in der Luft oder an Gegenständen ansteckend sein und jede nicht immune Person kann sich infizieren. 

Masernausbruch auch in Angola 

Im Oktober wurden in Angola mindestens 2.000 Masern-Neuerkrankungen gemeldet. Die am stärksten betroffenen Provinzen sind Bié, Cabinda, Cuanza Sul, Huambo und Luanda. Seit mehreren Wochen führen daher Gesundheitshelfer des Gesundheitsministeriums, der WHO und der UNICEF Masern-Impfkampagnen durch, um weiteren Erkrankungen vorzubeugen. Zu den Krankheitssymptomen der Masern können ein Hautausschlag, hohes Fieber, Husten, eine laufende Nase und/oder rote, tränende Augen gehören. Bei den Masern kann es auch zu Komplikationen kommen, die lebensgefährlich verlaufen können. Davon betroffen sind laut WHO alle Altersgruppen, aber insbesondere Kinder unter fünf Jahren, Erwachsene älter als 20 Jahre, schwangere Frauen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem z. B. aufgrund einer Leukämie- oder HIV-Infektion. 

Reisende können sich infizieren und erkranken

Durch Urlauber und den weltweiten Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt. Masernviren können sich schnell und ungehindert bei nicht-immunen und ungeimpften Personen ausgebreiten. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut Reisenden den Masernimpfschutz zu überprüfen. Die Masern-Impfung kann gleichzeitig mit anderen Reiseimpfungen verabreicht werden. Außerdem sollten Reisende sich des Masern-Übertragungsrisikos bewusst sein, sowie sich über die Beschwerden und Komplikationen durch ihren Arzt aufklären lassen. Selbst in Ländern mit hohem medizinischem Standard, kommt es in einem Viertel der Fälle zu Komplikationen und Krankenhauseinweisungen durch Masern. Die Komplikationen können tödlich enden oder auch lebenslange Schäden wie Hirnschäden, Blindheit und Taubheit verursachen. Kleine Kinder haben das höchste Risiko für Masern-Komplikationen.  

WHO empfiehlt Schutzimpfung für internationale Reisende   

Da die Masern weltweit Auftreten und somit auch an vielen Reiseorten, hat die WHO im Juni 2019 für internationale Reisende Empfehlungen ausgesprochen. Demnach sollten alle Reisenden vor der Reise ihren Masernschutz überprüfen, da die meisten Masern-Ausbrüche Impflücken bei Kindern und Erwachsenen aufweisen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder auch Personen in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä., wird eine Impfung empfohlen. Reisende mit unklarem Impfstatus sollten laut WHO mindestens eine Masernimpfung 15 Tage vor Abreise erhalten.