20. Feb 2022

Südafrika: Mehrere Typhus-Ausbrüche

Salatstand interMEDIS

Das Nationale Institut für übertragbare Krankheiten in Südafrika (National Institute for Communicable Diseases) meldet mehrere Typhus-Ausbrüche, vor allem in den Provinzen Westkap (Western Cape), Gauteng und Nordwest (North West). Derzeit gibt es 64 Fälle von Typhus in Westkap, 18 Fälle in Nordwest, 45 in Gauteng, 12 in Mpumalanga, neun in KwaZulu-Natal, sieben im Ostkap und jeweils vier Fälle in den Provinzen Freistaat (Free State) und Limpopo. Typhus Erkrankungen treten in Südafrika endemisch auf. Alljährlich werden durchschnittlich meist weniger als 150 Erkrankungsfälle berichtet. Typhus-Erreger werden vor allem auf fäkal-oralen Weg über verunreinigte Nahrungsmittel (v. a. ungewaschene Früchte, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch) oder durch verunreinigtes Trinkwasser (bei schlechten hygienischen Verhältnissen) aufgenommen.

Trekking-Reisende haben ein höheres Infektionsrisiko

Alljährlich erkranken auch deutsche Touristen an Typhus. Die Infektionen werden überwiegend bei Reisen in asiatische Länder erworben, aber auch bei Reisen unter einfachen hygienischen Verhältnissen (z.B. Trekkingreisen) in Länder Afrikas und Lateinamerikas. Nicht nur schlechte sanitäre und hygienische Verhältnisse können für die Übertragung verantwortlich sein, sondern auch hygienische Nachlässigkeit in der Zubereitung von Speisen. Sogenannte „Dauerausscheider“ unter dem Küchenpersonal können sogar in guten Sterne-Restaurants oder Hotels als Typhus-Überträger in Frage kommen. Daher sind auch Hotelreisende vor einer Infektion mit Typhusbakterien nicht sicher. Reisenden wird daher empfohlen, eine grundsätzlich sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene einzuhalten. Ein Typhus-Impfschutz sollte bei Reisen in Risikogebiete oder bei erhöhtem Risiko durch Rucksack- oder Trekkingreisen erwogen werden.