25. Nov 2021

Südafrika: Tollwütige Hunde in Kwazulu Natal

Hund am Strand Fotolia / agarianna

Tollwut tritt in Südafrika vor allem in den Regionen Kwazulu-Natal und Eastern Cape auf. In der Region von Kwazulu-Natal wurden 262 Tollwutfälle bei Tieren, hauptsächlich Hunden, registriert. Auch in der Eastern Cape Region wurden 153 tollwütige Hunde registriert. Personen die von den Hunden attackiert und gebissen wurden erkrankten, einige verstarben. Alljährlich werden rund 10 menschliche Tollwut-Fälle aus Südafrika berichtet, die in Kontakt mit tollwütigen Hunden standen. Die Bekämpfung der Tollwut stellt in Südafrika weiterhin ein Problem dar, da sowohl domestizierte Hunde als auch streunende Hunde unzureichend geimpft sind. Die Hundetollwut ist in Südafrika endemisch und betrifft v. a. die dicht besiedelten ländlichen Gebiete der Provinzen Limpopo, Mpumalanga, KwaZulu-Natal und das Ostkap. Trotz intensiver Impfkampagnen hält die Problematik an. Man nimmt an, dass Gründe dafür in der hohen Dichte an Hunden liegt, insbesondere in den städtischen Townships, wo die meisten Hunde jünger als 3 Jahre sind.

Unbehandelt verläuft die Tollwut fast immer tödlich

Tollwut verläuft unbehandelt fast immer tödlich, da sich zum Ende der Erkrankung starke Krämpfe und Lähmungen der Schlund-, Kehlkopf- und Atemmuskulatur als auch des Herzens entwickeln. Die Impfung ist für Reisende eine wichtige Maßnahme, um sich in Ländern mit Tollwut-Vorkommen vorbeugend gegen die lebensgefährliche Krankheit zu schützen. Tragische Erkrankungsfälle bei Reisenden bekräftigen die Tollwut-Impfempfehlung vor allem bei Langzeitreisen in Länder mit erhöhtem Tollwutvorkommen oder erhöhtem Reiserisiko (Trekking oder Übernachten im Freien). Bislang waren 3 Impfungen an den Tagen 0, 7 und 21 bis 28 als Impfschema empfohlen. Im April 2018 gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch eine neue Empfehlung zur Tollwutimpfung heraus; demnach sind nur mehr zwei Impfungen an den Tagen 0 (= Tag der Impfung) und 7 (= sieben Tage nach der ersten Impfung) erforderlich, um einen ausreichenden Schutz gegen Tollwut zu erhalten. Es wird davon ausgegangen, dass die modernen Impfstoffe das Immunsystem so weit aktivieren, dass bereits nach zwei Impfungen ein ausreichender Schutz vorliegt, so die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft (DTG). 

In ländlichen Regionen stehen oft nicht immer die richtigen Medikamente zur Verfügung

Die gefährliche Infektionskrankheit ist für jährlich rund 59.000 Todesfälle verantwortlich. Experten gehen sogar von einer Unterfassung der Datenlage und von wesentlich mehr Erkrankungen aus, da viele Erkrankungen sich in abgelegenen Regionen von afrikanischen oder asiatischen Ländern befinden und gar nicht vollständig erfasst werden können. Bei Bissverletzungen oder Belecken von Schleimhäuten oder Wunden durch streunende Tiere ist jedoch weiterhin – unabhängig vom Impfstatus – wegen akuter Lebensgefahr umgehend ein Arzt bzw. medizinische Hilfe aufzusuchen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass in vielen tropischen und subtropischen Ländern die medizinische Infrastruktur - v. a. in den ländlichen Regionen - unterentwickelt ist, sodass im Notfall u. U. nicht die richtigen Medikamente oder medizinischen Einrichtungen in der erforderlichen Zeit zur Verfügung stehen. Viele Hunde leben frei und herrenlos auf den Straßen. Deshalb gilt als eiserne Regel, sich von frei laufenden Hunden – vor allem auch Welpen – fernzuhalten, da durch infizierte Tiere die Gefahr der Virusübertragung auf den Menschen besteht. In mehr als 150 Ländern und Regionen besteht durch die erhöhte Zahl an streunenden Hunden ein erhöhtes Übertragungsrisiko für Tollwut v. a. in Ländern Asiens und Afrika. Es können aber auch Wildtiere wie z. B. Fledermäuse, Füchse, Wölfe und Stinktiere die Tollwut übertragen.