21. Dez 2014

Südliches Afrika: Sommerregenzeit erhöht Malariarisiko

Afrika Kinder interMEDIS Im Dezember 2014 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation Zahlen zur Malariasituation 2013. Demnach gab es im Jahr 2013 weltweit rund 198 Millionen Malaria-Erkrankungen  - darunter 584.000 Todesfälle (nach Schätzungen zwischen 367.000 – 755.000). Die Zahl der Malaria-Todesfälle (Mortalität) hat sich seit dem Jahr 2.000 um 47% gesenkt, in Afrika sogar um 54%. Die meisten Todesfälle ereignen sich nachwievor bei Kindern unter fünf Jahren in Afrika. Die WHO weist darauf hin, dass besonders nicht-immune Reisende, die in Malaria-Regionen reisen besonders gefährdet sind, sofern sie mit Malariaerregern infiziert werden.

Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Malaria-Risikogebieten

Am Welt Malaria-Tag am 25. April 2014 informierten die Gesundheitsexperten, dass ungefähr die Hälfte der Weltbevölkerung in Malaria-Risikogebieten lebt und ist somit der Infektionsgefahr permanent ausgesetzt ist. Im vergangenen Jahr wurden Malaria-Fälle aus 97 Ländern gemeldet – darunter viele Reiseländer. Die meisten Malaria-Erkrankungen bei deutschen Reisenden werden in Afrika erworben.

Regenzeit im südlichen Afrika erhöht Malaria-Risiko

Da das südliche Afrika auf der südlichen Hemisphäre liegt, sind die Sommer- und Wintermonate entgegengesetzt zu den europäischen Jahreszeiten. Während der tropischen Sommerregenzeit, die von November bis April anhält, kann es zu einem erhöhtem Vorkommen von Mücken kommen und damit verbunden einem größeren Krankheitsrisiko für Malaria. Das betrifft nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern auch Reisende, die in den nächsten Wochen und Monaten die Länder des südlichen Afrikas besuchen. Während der Regenzeit stehen für viele Insekten, wie z.B. Mücken vermehrt Brutplätze zur Verfügung. Dadurch nimmt die Anzahl der Überträgermücken zu. Aus diesem Grund treten Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden, wie z.B. Malaria, während und nach Regenperioden häufiger auf.

Malaria-Regionen liegen u.a. in Simbabwe, Botswana, Südafrika und Namibia

Betroffene Regionen sind in Simbabwe (Regionen unter 1.200m insbesondere im Norden, Sambesi-Tal, Victoria-Fälle), Botswana (Regionen in Kasane am Zambezi-Fluss und am Okavango, sowie im Norden in den Distrikten Boteti, Chobe, Ngamiland und Tutume),  Namibia (im Norden und Nordosten des Landes zu. Betroffen sind u.a.  die Etoscha-Pfanne, sowie Oshana, Oshikoto, Omusati, Ohangwena, Otjozondjupa, Omaheke, Okavango- und Kunene-Tal sowie Caprivi-Streifen).  

Malariaprophylaxe kann unterschiedlich ausfallen

Reisende in Malariarisikogebiete, sollten sich der ernsten gesundheitlichen Gefahr bewusst sein und sich rechtzeitig vor ihrer Reise über eine angemessene und richtige Malariaprophylaxe informieren. Das richtige Medikament, sowie die Einnahmeart und -dauer sollte auf jeden Fall individuell durch den Arzt festgelegt werden. Ebenso entscheiden der Reisestil und der genaue Aufenthaltsort darüber, ob eine Malariaprophylaxe regelmäßig eingenommen werden muss („ Chemoprophylaxe “) oder ob die Mitnahme des Medikamentes als so genanntes „Stand-By“  (Notfalltherapie) ausreichend ist.