18. Feb 2023

Südsudan: Regionale Masernausbrüche

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Vom 1. Januar 2022 bis zum 1. Februar 2023 wurden insgesamt 4.339 Masern-Verdachtsfälle, darunter 46 Todesfälle aus 55 Bezirken in allen zehn Bundesstaaten und drei Verwaltungsgebieten des Südsudan gemeldet. Die meisten Todesfällen wurden im Bezirk Juba im Bundesstaat Zentraläquatoria verzeichnet, weitere im Bezirk Cueibet im Bundesstaat Lakes. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu wochenlangen Häufungen von Masern-Erkrankungsfällen. Nachdem die Zahl der Fälle im ganzen Land stetig gestiegen war, erklärten die südsudanesischen Gesundheitsbehörden am 10. Dezember 2022 einen Masernausbruch. Dies war die zweite Ausrufung eines Masernausbruchs im Land nach der ersten Ausrufung am 23. Februar 2022. Betroffen sind im wesentlichen zwei Regionen: Torit im Bundesstaat Eastern Equatoria und Maban im Bundesstaat Upper Nile.

Masern in vielen Reiseregionen weltweit

Masernviren können an vielen Reiseorten vorkommen, ohne dass dort Ausbrüche gemeldet werden. So können Masernviren zum Beispiel auf Flughäfen, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an Orten von Touristenattraktionen vorkommen. Für Reisende ist es daher wichtig, einen vollständigen Masernschutz zu haben, unabhängig vom Reiseziel. Da die Masern weltweit auftreten und somit auch in vielen Reiseregionen, hat die WHO für internationale Reisende Empfehlungen ausgesprochen. Demnach sollten alle Reisenden vor der Reise ihren Masernschutz überprüfen, um Impflücken zu schließen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Gebiet mit Masern-Vorkommen reisen oder auch Volontäre (FSJ) in medizinischen Einrichtungen oder Kinderheimen wird eine Impfung empfohlen. Reisende mit unklarem Impfstatus sollten laut WHO mindestens eine Masernimpfung 15 Tage vor Abreise erhalten.

Das Masernvirus ist hochansteckend

Masern können direkt durch enge Personenkotakte, aber auch durch Tröpfcheninfektion mittels Hustens oder Niesen verbreitet werden, aber auch durch den Kontakt mit infizierten Sekreten aus Nasen- und Rachenraum. Das Virus kann bis zu zwei Stunden aktiv in der Luft oder an Gegenständen ansteckend sein und jede nicht immune Person kann sich infizieren. Zu den Krankheitssymptomen der Masern können ein Hautausschlag, hohes Fieber, Husten, eine laufende Nase und/oder rote, tränende Augen gehören. Bei den Masern kann es auch zu Komplikationen kommen. Die Komplikationen können tödlich enden oder auch lebenslange Schäden wie Hirnschäden, Blindheit und Taubheit verursachen. Davon betroffen sind laut WHO alle Altersgruppen, aber insbesondere Kinder unter fünf Jahren, Erwachsene älter als 20 Jahre, schwangere Frauen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem z. B. aufgrund einer Leukämie- oder HIV-Infektion. Eine Masern-Impfung ist der beste Weg, um sich vor Masern zu schützen.

Reisende setzen weltweit Masern-Infektionsketten in Gang

Masernviren können sich schnell und ungehindert bei nicht-immunen und ungeimpften Personen ausbreiten. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut Reisenden den Masernimpfschutz zu überprüfen. Die Masern-Impfung kann gleichzeitig mit anderen Reiseimpfungen verabreicht werden. Außerdem sollte man als Reisender sich über das Masern-Übertragungsrisiko während der Reise bewusst sein, sowie sich über die Beschwerden und Komplikationen durch den Arzt aufklären lassen. Durch Urlauber und den weltweiten Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt.