19. Mai 2023
Tansania: Erhöhte Masernaktivität

Nach Angaben der Regierung traten in Tansania von Juli 2022 bis Februar 2023 Masernausbrüche auf, die mehrere Distrikte betrafen. Tausende von Kindern infizierten sich und erkrankten. Allein in der Zeit von Juni 2022 bis zum 3. Mai 2023 traten mindestens 3.923 bestätigte Fälle auf. Wie in vielen anderen Ländern kam es durch die COVID-19-Pandemie zu einem großen Rückschlag beim Kampf gegen impfpräventable Erkrankungen wie den Masern, da viele Routineimpfungen ausfielen. Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die ernste Komplikationen verursachen und sogar tödlich enden können. Masernviren werden durch Tröpfchen in der Atemluft übertragen, wenn eine infizierte Person hustet oder niest. An dicht besiedelten Orten wie der Stadt Dar es Salaam kommt es häufiger zu Masernausbrüchen, weil sich das Virus in Gebieten mit vielen Menschen, die in unmittelbarer Nähe leben leicht ausbreiten kann.
WHO: Internationale Reisende sollten einen Masernschutz haben
Da die Masern weltweit Auftreten und somit auch an vielen Reiseorten, hat die WHO für internationale Reisende Empfehlungen ausgesprochen. Demnach sollten alle Reisenden vor der Reise ihren Masernschutz überprüfen, um Impflücken zu schließen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Gebiet mit Masern-Vorkommen reisen oder auch Volontäre (FSJ) in medizinischen Einrichtungen oder Kinderheimen wird eine Impfung empfohlen. Reisende mit unklarem Impfstatus sollten laut WHO mindestens eine Masernimpfung 15 Tage vor Abreise erhalten. Eine Masern-Impfung ist der beste Weg, um sich vor Masern zu schützen. Masernviren können an vielen Reiseorten vorkommen, ohne dass dort Ausbrüche gemeldet werden. So können Masernviren zum Beispiel auf Flughäfen, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an Orten von Touristenattraktionen vorkommen. Für Reisende ist es daher wichtig, einen vollständigen Masernschutz zu haben, unabhängig vom Reiseziel.
Masernviren sind hoch ansteckend
Für Menschen ist das Masernvirus hoch ansteckend. Bei Kontakt mit einer infizierten Person soll die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken bei mehr als 90 Prozent liegen, sofern man nicht geimpft ist oder die Masern bereits durchgemacht hat. Masern können direkt durch enge Personenkotakte, aber auch durch Tröpfcheninfektion mittels Hustens oder Niesen verbreitet werden, aber auch durch den Kontakt mit infizierten Sekreten aus Nasen- und Rachenraum. Das Virus kann bis zu zwei Stunden aktiv in der Luft oder an Gegenständen ansteckend sein und jede nicht immune Person kann sich infizieren. Zu den Krankheitssymptomen der Masern können ein Hautausschlag, hohes Fieber, Husten, eine laufende Nase und/oder rote, tränende Augen gehören. Bei den Masern kann es auch zu Komplikationen kommen. Die Komplikationen können tödlich enden oder auch lebenslange Schäden wie Hirnschäden, Blindheit und Taubheit verursachen. Davon betroffen sind laut WHO alle Altersgruppen, aber insbesondere Kinder unter fünf Jahren, sowie Erwachsene älter als 20 Jahre, schwangere Frauen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem z. B. aufgrund einer Leukämie- oder HIV-Infektion.
Immer wieder werden Masern-Infektionsketten durch Urlauber in Gang gesetzt
Außerdem sollte man als Reisender sich über das Masern-Übertragungsrisiko während der Reise bewusst sein, sowie sich über die Beschwerden und Komplikationen durch den Arzt aufklären lassen. Durch Urlauber und den weltweiten Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt. Masernviren können sich schnell und ungehindert bei nicht-immunen und ungeimpften Personen ausbreiten. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut Reisenden den Masernimpfschutz zu überprüfen. Die Masern-Impfung kann gleichzeitig mit anderen Reiseimpfungen verabreicht werden.