8. Mai 2019

Thailand: Tollwut in Surin

Hund und Tourist 1 GSK

Ein 32-jähriger Mann aus der Provinz Surin starb an Tollwut nachdem er im vergangenen Jahr von einem streunenden Hund gebissen wurde. Nach Aussage der örtlichen Gesundheitsbehörden, ist dieser Tollwut-Todesfall in diesem Jahr der Erste in der nordöstlichen Provinz Surin. Nach einer Ansteckung mit dem Tollwutvirus verläuft die Tollwutinfektion meistens innerhalb von 15 bis 90 Tagen tödlich; nur wenige Ausnahmen bilden die Regel. Die Behörden legen den einheimischen Hunde- und Katzenbesitzern nahe, ihre Hunde dringend gegen Tollwut impfen zu lassen. Dazu bietet das Ministerium eine unentgeltliche Tollwut-Schutzimpfung der Hunde in den Monaten März bis Juni an. Zusätzlich betonen die Gesundheitsbehörden, dass bei Hautkratzern, die durch Hunde oder Katzen verursacht wurden, die Wunde sofort für mindestens 10 Minuten mit Seifenlauge gewaschen und anschließend desinfiziert (z.B. mit Povidon-Iod) werden sollte. Im Anschluss sollte umgehend ein Arzt zur Tollwutabklärung und vorbeugenden Behandlung aufgesucht werden. Hunde und Katzen sollten nicht durch provozierendes menschliches Verhalten gereizt werden, da dies zu Bissen und Abwehrreaktionen der Tiere führen kann. Außerdem sollte man sich aus Kämpfen zwischen Hunden und Katzen fernhalten und nicht versuchen die Kämpfer zu entzweien, da dies zu gefährlichen Verletzungen führen kann. Tiere, die nicht vertraut oder bekannt sind, sollte man grundsätzlich meiden. 

Höchstes Tollwutrisiko in Asien und Afrika   

Hauptüberträger der Tollwut ist nachwievor der Hund. Viele Hunde leben frei und herrenlos auf den Straßen. Deshalb gilt als eiserne Regel, sich von freilaufenden Hunden – vor allem auch Welpen – fernzuhalten, da durch infizierte Tiere die Gefahr der Virusübertragung auf den Menschen besteht. In mehr als 150 Ländern und Regionen besteht durch die erhöhte Zahl an streunenden Hunden ein erhöhtes Übertragungsrisiko für Tollwut, v.a. in Ländern Asiens und Afrika. Schätzungsweise 55.000 Menschen sterben weltweit jährlich an Tollwut – das bedeutet, ungefähr alle 10 Minuten stirbt ein Mensch an der hoch gefährlichen Krankheit. Experten gehen sogar von einer Unterfassung der Datenlage und von wesentlich mehr Erkrankungen aus, da viele Erkrankungen sich in abgelegenen Regionen von afrikanischen oder asiatischen Ländern befinden und gar nicht vollständig erfasst werden können.

WHO warnt vor Tollwut 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte eine Warnung für Reisende, nachdem es auch bei vereinzelnden Reisenden alljährlich immer wieder zu Tollwut-Zwischenfällen kommt – teilweise auch mit tödlichem Ausgang. Tragische Erkrankungsfälle bekräftigen die Tollwut-Impfempfehlung für Reisende vor allem bei Langzeitreisen in Länder mit erhöhtem Tollwutvorkommen. Bei erhöhtem Reiserisiko z.B. Trekking oder Übernachten im Freien, ist ebenfalls eine Tollwut-Schutzimpfung zu erwägen.