19. Mai 2019
Thailand: Zikavirus in 29 Provinzen

Eine Untersuchung die in diesem Jahr in Thailand durchgeführt wurde zeigte, dass 29 von 76 thailändischen Provinzen das permanente Vorkommen von Zikavirus-Infektionen aufweisen. Auch in Indien wurde das Zikavirus nachgewiesen. Ende des Jahres 2018 warnte das amerikanische CDC vor dem Vorkommen von Zikavirus im indischen Bundesstaat Rajasthan und den umliegenden Bundesstaaten; auch Jaipur und Bohol sowie die benachbarte Umgebung von Madhya Pradesh registrierten Zikavirus-Infektionen. Nach Aussage des ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) hat die Zahl der Zikavirus-Erkrankungen in den vergangenen Monaten in Lateinamerika zwar abgenommen, aber im asiatischen Raum weiter zugenommen. Die Gefahr einer Zikavirus-Infektion hängt vor allem von dem lokalen Vorkommen der Überträgermücke ab.
Schwangere und Paare mit Kinderwunsch sollten Regionen mit aktuellen Zikavirus-Ausbrüchen meiden
Für Schwangere stellt die Zikavirus-Infektion weiterhin eine größere Gefahr dar, darunter fällt neben der Übertragung durch Mücken, auch das Risiko der sexuellen Virusübertragung und der Import des Virus in europäische Länder. So wurde alleine in diesem Jahr das Zikavirus durch Reisende aus Thailand nach Dänemark und Norwegen importiert. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher Paaren mit Kinderwunsch und schwangeren Frauen, sich über die Gefahr der Zikavirus-Infektion bei Auslandreisen bewusst zu sein und dies bei den Reiseplanungen zu berücksichtigen. So wird zum Beispiel nach den Leitlinien der WHO Paaren mit Zikavirus infizierten Partnern vorbeugend die Verwendung von Kondomen bzw. eine sexuelle Abstinenz empfohlen: für Männer bis zu drei Monaten und bei Frauen bis zu zwei Monaten. Grundsätzlich sollten nach Empfehlungen der WHO und des ECDC Schwangere Reisen in Länder mit aktuellen Zikavirus-Ausbrüchen meiden.
Zikavirus auch bei deutschen Rückreisenden
Am 1. November 2018 veröffentlichte das deutsche Robert Koch-Institut die Zahlen der reiseassoziierten Zikavirus-Infektionen in Deutschland. Demnach erkrankten im Jahr 2017 insgesamt 69 deutsche Touristen im Ausland und somit deutlich weniger als im Vorjahr (222 Fälle 2016). Siebzig Prozent der wahrscheinlichen Infektionsländer lagen in Mittelamerika inklusive Karibik, 13% infizierten sich auf dem Festland Südamerikas, 13% in Asien und 4% in Afrika. Die Erkrankungen wurden das ganze Jahr hinüber berichtet, mit erhöhten Erkrankungszahlen in den Monaten Januar, Februar, September und Dezember. Die meisten 2017 gemeldeten Erkrankungen (40%) wurden aus Kuba berichtet, gefolgt von Curacao (10%), des weiteren Ecuador, Costa Rica, Brasilien, Thailand, Barbados und den Philippinen. Man geht weiterhin von einer starken Unterfassung der Zikavirus-Infektionen unter Reiserückkehrern aus, da die Infektion oft mit wenig oder gar keinen Beschwerden auftritt. Todesfälle aufgrund einer Zikavirus-Erkrankung wurden dem RKI im Jahre 2017 nicht übermittelt, ebenso keine Informationen über eventuelle Zikavirus-bedingte Fehlbildungen bei Kindern.
Reiserückkehrer sollten auf Symptome achten
Auch wenn eine Infektion mit dem Zikavirus mehrheitlich milde verläuft, so können Vorerkrankungen den Verlauf der Krankheit erschweren. Daher sollten Reiserückkehrer, insbesondere Reisende mit chronischen Krankheiten, bei einer auftretenden Fiebersymptomatik eine Infektion mit dem Zikavirus ausschließen. Die gesundheitlichen Probleme ähneln den Beschwerden, die auch beim Dengue-Fieber auftreten können. Meistens kommt es bei der Erkrankung zu einem Hautausschlag mit Fieber, Augenrötung und Gelenkschmerzen. Der Hautausschlag besteht durchschnittlich für sechs Tage. Die Krankheitsdauer bei einer Zikavirus-Infektion beträgt durchschnittlich 3-7 Tage. Unspezifische Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen und Hautausschlag die innerhalb von 3 Wochen nach Reiserückkehr auftreten, können auf eine Infektion mit dem Zikavirus hinweisen. Meistens verläuft die Infektion mit dem Zikavirus jedoch milde oder auch unbemerkt und beschwerdefrei. Da Zikavirus-Infektionen durch Mücken übertragen werden, ist ein guter und vorsorglicher Mückenschutz unbedingt erforderlich. Reisende sollten daher in jedem Fall Haut bedeckende Kleidung tragen, Mückennetze am Schlafplatz einsetzen und insbesondere an freien Hautstellen sich regelmäßig - Tag und Nacht - mit Mückenabweisenden Cremes oder Lotionen einschmieren. Auch das Mitführen von Geräten die zum Fernhalten von Mücken Ultraschall-Signale aussenden, kann sinnvoll sein. Schwangere sollten weiterhin nicht in die betroffenen Länder reisen.