26. Nov 2020

Togo: Reisende erkrankt an Cholera

Philippinen, Reisender iStock/Soft_Light

Am 17. November 2020 erkrankte eine Reiserückkehrerin aus Togo an Cholera. Die Reisende war zuvor gesund und hielt sich in Lomé, der Hauptstadt Togos im Süden des Landes auf. Nach ihrer Rückkehr traten erste Beschwerden wie eine schwere Dehydratation auf, verursacht durch starke Durchfälle und Erbrechen. Die Patientin musste stationär behandelt werden und entwickelte im weiteren Verlauf ein akutes Nierenversagen, dass jedoch rechtzeitig behandelt werden konnte. Die niederländische Reiserückkehrerin hat sich zu diesem Zeitpunkt wieder größtenteils von der Infektionskrankheit erholt. 

Touristen erkranken nur selten an Cholera

Grundsätzlich besteht für Afrika- und Safari-Reisende ein eher geringes Infektionsrisiko. In Deutschland wurden in den Jahren zwischen 2001 und 2016 jährlich zwischen 0 und 6 Cholera-Fälle bei Reiserückkehrern aus unterschiedlichen Ländern  übermittelt. Trekking-Touristen die in Risikogebieten unterwegs sind und Zelten bzw. in einfachen Unterkünften wohnen und/oder ihr Essen von Straßenständen beziehen, haben ein höheres Infektionsrisiko im Vergleich zu Hotelreisenden und sollten eine Impfung in Erwägung ziehen. Insbesondere dann, wenn kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. Für deutsche Reisende gelten aufgrund der COVID-19-Pandemie länderspezifische Reisewarnungen, die beim Auswärtigen Amt oder Robert Koch-Institut akuell eingesehen werden können.

Die Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung 

Die Cholera wird durch Bakterien verursacht (Vibrio cholerae), die zu den Wasserkeimen zählen und durch verunreinigtes Wasser auf den Menschen übertragen werden. Ebenso können die Keime fäkal-oral von Mensch-zu-Mensch weitergegeben werden. Die Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung die unbehandelt in wenigen Stunden tödlich enden kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt das weltweite Auftreten der Cholera auf jährlich rund 3 - 5 Millionen Erkrankungsfälle und 100 000 - 120 000 Todesfälle. Sorgfältige Hygienemaßnahmen vor allem in der Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sind immer und für jeden Reisenden empfohlen. Diese Schutzmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz vor den Choleraerregern, sondern auch anderen häufiger auftretenden Magen-Darm-Infektionskrankheiten die in tropischen und subtropischen Ländern vorkommen. Bei Hilfseinsätzen oder Reisen unter einfachen Bedingungen in den aktuellen Cholera-Risikogebieten sollte eine Schutzimpfung in Erwägung gezogen werden. Bei gesundheitlichen Beschwerden nach der Reise, sollte ein Arzt zur Abklärung der Ursachen aufgesucht werden.