11. Aug 2016

Touristen erkranken an Masern nach Bali-Urlaub

Sonnenuntergang, Flugzeug von rechts iStock/sculpies

Bei drei Touristen die sich auf Bali aufhielten, wurden nach ihrer Rückkehr Masern festgestellt. Alle drei Urlauber wurden sofort behandelt. Die Gesundheitsbehörden haben eine Warnung für alle Kontaktpersonen und Reisenden ausgesprochen, die mit den drei Touristen am 24. Juli 2016 vom Flughafen Bali’s Denpasar nach Wellington, Neuseeland abgeflogen sind. Passagiere der Maschine in den nahegelegenen Sitzreihen wurden bereits kontaktiert und auf die Gefahr der Masern hingewiesen.  

Über 40 Masern-Todesfälle in Myanmar  

In Myanmar hält gegenwärtig ebenfalls ein Masernausbruch an und hat bereits zu über 40 Todesfällen geführt. Zuletzt wurden in der vergangenen Woche drei Kinder unter den Toten beklagt. In vielen Ländern Südostasiens kommt es immer wieder zu Masernausbrüchen. Dennoch wird bei Fernreisen noch zu wenig an die Masern-Schutzimpfung gedacht. Andere typische reisemedizinische Vorbereitungen und Impfungen stehen im Vordergrund und verdrängen die Aufmerksamkeit die einem reellen Masern-Infektionsrisiko in vielen Ländern entgegengebracht werden sollte. Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz bei ihrem Urlaub und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz hatten. Die Masern-Viren werden über Tröpfcheninfektion durch Niesen oder Husten übertragen. 

Schutzimpfung steht zur Verfügung  

1980 starben laut Weltgesundheitsorganisation rund 2.6 Mio. Menschen an Masern. Im Jahr 2000 waren es  noch rund 733.000 Menschen und im Jahr 2008 nur mehr 164.000 Todesfälle. Der erfolgreiche Rückgang der Mortalität konnte vor allem durch breitflächig angelegte Impfkampagnen erzielt werden, die durch nationale und internationale Gesundheitseinrichtungen durchgeführt wurden. Trotz verfügbarer Impfstoffe sterben jedoch immer noch rund 114.000 Menschen (2014) an Masern. Auch Europa kämpft mit den Masern. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 2.464 Masernfälle gemeldet – ein Kind starb. Auch in diesem Jahr beträgt die Zahl der in Deutschland an Masern erkrankten 193. 

Masern in vielen Reiseländern  

Reisende die keinen Masernschutz besitzen können sich in Ländern mit Masernvorkommen anstecken und die Krankheit in ihr Heimatland importieren. Immer wieder werden in diesem Zusammenhang Fälle berichtet. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.