3. Okt 2020
Tschad: Chikungunya Ausbruch im Osten

Seit August 2020 werden aus dem Tschad vermehrt Chikungunya Fieber-Fälle berichtet. Der erste nachgewiesene Fall wurde am 26.8.2020 registriert. Seitdem wurden bis 24.9.2020 insgesamt 30.220 Erkrankungsfälle gemeldet. Die Fälle wurden u.a. in der Stadt Abéché im Osten des Landes in der Region Wadai beobachtet. Von dort aus breitete sich die Krankheit bis hin in die Stadt Biltine in der Region Wadi Fira aus, sowie in die Region Abdi und die Stadt Goz Beida in der Region Sila. Die letzten 5.000 Fälle wurden Ende September aus Kamina in Abéché berichtet. Ein 25-jähriger junger Mann bei denen Vorerkrankungen wie Asthma und Sichelzellanämie bekannt waren, starb an der Infektionskrankheit. Bei den Infizierten wurden in 138 Haushalten das Vorkommen der Überträgermücke Aedes aegypti nachgewiesen. Durch einen Stich kann die Mücke das Chikungunya Virus bei der Blutmahlzeit auf den Menschen übertragen. In den letzten Tagen hat sich jedoch ein Rückgang der Erkrankungszahlen gezeigt, der aufgrund intensiver Mückenbekämpfungsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten erzielt werden konnte.
Chikungunya Fieber wird durch Mücken übertragen
Der Name "Chikungunya" kommt aus Tansania und bedeutet "der gekrümmt Gehende". Damit werden die Hauptbeschwerden der Erkrankung beschrieben, nämlich sehr starke Muskel- und Gliederschmerzen die zu einer schmerzhaft zusammengekrümmten Körperhaltung führen können. Vor allem Risikopersonen mit gesundheitlichem Risiko (u.a. Arthritis, Herzerkrankungen, hoher Blutdruck) oder ältere Personen (> 65 Jahre) können ernsthaft erkranken. Bei längeren Aufenthalten (Langzeitreisende, Missionare, Entwicklungshelfer) besteht ein größeres Infektionsrisiko durch eine erhöhte Exposition. Meistens 7 bis 9 Tage nach Infektion kommt es zu hohem Fieber, Hautrötungen und sehr starken Muskel- und Gelenkschmerzen, die ungefähr eine Woche anhalten können. Danach tritt in der Regel eine Besserung der Beschwerden ein und die Krankheit heilt von selber aus. Bei 5 bis 10% der Patienten können Gelenkschmerzen über Monate - manchmal sogar Jahre - anhalten. Chikungunya-Viren werden durch tag- und nachtaktive Mücken übertragen, daher sind gute Mückenschutzmaßnahmen der beste Schutz.