22. Dez 2018
Tschechien: FSME in Böhmen

Mehr als 690 FSME-Fälle (Frühsommer-Meningoenzephalitis) wurden in diesem Jahr aus der Tschechischen Republik gemeldet. Damit liegt die Zahl der Erkrankungen in diesem Jahr ähnlich hoch wie im Vorjahr. Ein erhöhtes Risiko für FSME in Europa besteht neben Litauen, auch in der Tschechischen Republik. Risikogebiete existieren landesweit, insbesondere in der Region Böhmen, südlich von Prag. Alljährlich werden hier zwischen 500 und 1.000 FSME-Fälle registriert. Doch auch in Deutschland hat die Zahl der FSME-Fälle in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. In diesem Jahr wurden 571 FSME-Fälle aus den Risikogebieten in Deutschland berichtet (Datenstand: 19.12.2018).
Tschechien steht an zweiter Stelle
Das „ECDC“ ist das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten und registriert u.a. die Ausbreitung der FSME in Europa. Die letzten zusammenfassenden Daten zu den Ländern Europas wurden im Juli 2018 veröffentlicht und beziehen sich auf die Meldedaten von 2016. Demnach wurden die meisten FSME-Erkrankungsfälle in Europa aus Litauen berichtet (> 600). An zweiter Stelle der höchsten Fallzahlen 2016 stand Tschechien mit mehr als 565 Erkrankungsfällen. Auch Deutschland, Litauen, Polen, Slowakei und Schweden zeigten eine erhöhte Anzahl an FSME-Erkrankungen.
Der Winter ist ein guter Zeitpunkt für die FSME-Impfung
Da in den kühlen Wintermonaten die Zecken meist inaktiv sind, ist dieser Zeitraum ideal den Impfschutz gegen FSME zu überprüfen und/oder gegebenenfalls zu erneuern. Reisende in FSME-Risikogebiete auch außerhalb Deutschlands sollten bei Zeckenexposition an eine Schutzimpfung denken. Das Robert Koch-Institut (RKI) listet folgende Länder bzw. begrenzte Regionen in diesen Ländern auf, in denen ein erhöhtes FSME-Risiko bekannt ist: Finnland, Schweden, Litauen, Lettland, Estland, Polen, Weißrussland, Russland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Norditalien, Ungarn, Rumänien (Siebenbürgen). Folgende Länder werden vom RKI als Länder mit einem mittleren bis geringen Risiko benannt: Norwegen, Schweiz, Bulgarien und Ukraine. Doch auch für Reisen nach Asien besteht ein Nennwertes und zum Teil hohes Infektionsrisiko für eine FSME bei Zeckenexposition: Russland (Sibirien), Mongolei, Nord-China, Nord-Japan.
Die FSME ist eine ernst zu nehmende Erkrankung
Da die Zecken Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine ernst zu nehmende Infektionskrankheit, bei der es zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung), einer Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder auch zu einer Myelitis (Entzündung des Rückenmarks) kommen kann. Bei rund 30 - 40% kann es zu bleibenden Schäden kommen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, kurz „STIKO“, eine Schutzimpfung allen Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind. Die Impfempfehlung betrifft somit gleichsam Einwohner, als auch Besucher der Risikogebiete, wie Ausflügler, Spaziergänger oder Wanderer.