24. Feb 2019

Tunesien: Leishmaniose in Gafsa

Tunesien, Gafsa iStock / Perszing1982

Aus der Stadt Gafsa im Zentrum Tunesiens wurden am 15. Februar 2019 aus dem Krankenhaus „Metlaoui Regional Hospital“ mehr als 1.300 Fälle der Hautleishmaniose berichtet. Die Hohe Zahl der Fälle führen die Gesundheitsbehörden auf die nahegelegenen Seen und Abwässer zurück, die als Brutstätten für Mücken dienen; somit nimmt auch die Zahl der Überträgermücken zu. Für die Verbreitung der Leishmaniose spielen Klimafaktoren, wie z.B. die Flugzeiten der Überträgermücken, eine wesentliche Rolle. Leishmaniose wird durch Sandmücken übertragen, die vor allem nachts aktiv sind und gerne an Stellen dünner Haut stechen - wie zum Beispiel am Knöchel, den Händen, Füßen, im Gesicht und Nacken.

Die Stichstellen jucken meist lange und stark

 Durch den Stich der Mücke können Parasiten, sog. Leishmanien übertragen werden, die zu einer Leishmaniose führen können. Leishmanien befallen bestimmte Zellen des Immunsystems und schädigen dadurch Milz, Leber, Knochenmark, Lymphknoten, Haut und Schleimhaut. Der Schweregrad der Erkrankung und das Krankheitsbild richten sich nach der Erregerart, der Größe des Erregerbefalls als auch nach der Abwehrkraft der infizierten Person. Für Reisende sind sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen empfohlen. Dazu gehören u.a. das Tragen von Haut bedeckender Kleidung, das Auftragen von Mücken abweisenden Cremes und Lotionen auf unbedeckten Hautstellen, vor allem im Gesicht, Händen und Füßen – insbesondere an den Knochenstellen wo die Haut dünn ist und die Sandmücke bevorzugt sticht. Zusätzlich helfen auch Insektenabtötende und -abweisende Mittel in Form von Aerosolen, Verdampfern, Kerzen, Räucherspiralen, Steckern u.ä. im Wohn- und insbesondere Schlafbereich die Stechmücken fernzuhalten.

Dreimal so viele Fälle in der Region

Im Vergleich zum Jahr 2017, soll die Zahl der Erkrankungsfälle in der Region um ein dreifaches angestiegen sein. Landesweit sollen alljährlich mehr als 3.000 Leishmaniose-Fälle in Tunesien registriert werden. Die meisten Erkrankungsfälle treten in den zentralen und südwestlichen Landesteilen auf. Auch Südeuropa ist betroffen. Die Hauptflugzeit der Mücken findet hier in den Monaten Juni, Juli, August und September statt. Die Leishmaniose ist auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Australien und Ozeanien verbreitet. Laut Angaben des CDC (Centers for Disease Control and Prevention) treten schätzungsweise jährlich rund 1,5 Mio. Neuerkrankungen der Haut-Leishmaniose und zwischen 400.000 - 500.000 Fälle der Kala Azar auf.