15. Jan 2023

Uganda: Ebola-Ausbruch beendet

Krankenhaus interMEDIS / Pechel

Am 11. Januar 2023 erklärte das Gesundheitsministerium von Uganda den Ebola-Ausbruch für beendet. Verursacht wurde der Ausbruch durch das Sudan-Ebolavirus, das sich auf neun Distrikte im Land ausbreitete. Am stärksten betroffen waren die Distrikte Mubende und Kassanda. Aber auch aus der Hauptstadt Kampala wurden Fälle berichtet so wie aus den Distrikten Bunyangabu, Jinja, Kagadi, Kyegegwa, Masaka und Wakiso. Am 20. September 2022 meldete Uganda Ebola, wenige Tage nachdem sich die ansteckende Krankheit in einer ländlichen Gemeinde auszubreiten begann. Seitdem ist die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle weiter angestiegen. Bis Ende des Ausbruchs wurden laut WHO 164 Fälle mit 77 Todesfällen gemeldet (darunter auch Verdachtsfälle). Im Einklang mit den WHO-Empfehlungen erfolgte die Erklärung über das Ende des Ausbruchs 42 Tage nachdem die Probe des letzten aufgenommenen Ebola-Falles am 29. November 2022 entnommen und negativ getestet wurde. Zweiundvierzig Tage entspricht dem Doppelten der maximalen Inkubationszeit für Infektionen mit dem Sudan-Ebolavirus. In Uganda gab es bereits mehrere Ebola-Ausbrüche in der Vergangenheit, darunter einen im Jahr 2000, bei dem mehr als 200 Menschen starben. Obwohl der Ausbruch für beendet erklärt wurde, halten die Gesundheitsbehörden die medizinische Überwachung aufrecht, um ein mögliches Wiederauftreten entsprechend schnell erkennen und darauf reagieren zu können. Die Nachbarländer wurden von der WHO aufgefordert weiterhin in Alarmbereitschaft zu bleiben und ihre Kapazitäten zur Erkennung und Reaktion auf Infektionsgeschehen weiter auszubauen. Reisende sollten sich vor der Abreise beim Auswärtigen Amt zur aktuellen Situation informieren.

Eine gute und rechtzeitige medizinische Versorgung ist wichtig

Das Ebola-Virus überträgt sich häufig primär durch den Verzehr von infizierten Tierfleisch z. B. unzureichend gekochtes Fledermaus-, Affen- oder sonstiges Fleisch auf den Menschen. Die weitere Ausbreitung erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch durch den Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten eines Erkrankten oder an Ebola verstorbenen. Eine gute und rechtzeitige medizinische Versorgung ist erforderlich, um die Überlebungschance zu erhöhen; aber eine umfassende Versorgung ist im Land oftmals nicht gegeben. Der letzte größere Ausbruch der von 2014-2016 in West Afrika anhielt dauerte nahezu zwei Jahre und kostete mehr als 11.000 Menschen das Leben. Ebola wurde 1976 bei zwei gleichzeitigen Ausbrüchen im Südsudan und im Kongo entdeckt, wo es in einem Dorf in der Nähe des Ebola-Flusses auftrat, nach dem die Krankheit benannt wurde.