16. Jun 2019
Uganda: Ebola fordert zwei Todesopfer

Am 11. Juni 2019 bestätigte das Gesundheitsministerium von Uganda den ersten Ebola-Fall im Kasese Distrikt. Ein fünfjähriges Kind das mit seiner Familie aus der Mabalako Health Zone in der Demokratischen Republik Kongo nach Uganda einreiste, erkrankte. Das Kind und seine Familie nahmen an der Beerdigung des an Ebola verstorbenen Großvaters am 1. Juni 2019 teil. Am 10. Juni reiste die Familie über die Grenze bei Bwera nach Uganda ein und suchte für das Kind im Kagando Krankenhaus medizinische Hilfe auf. Das Kind verstarb wenig später nachdem die Diagnose Ebola gestellt wurde. Bei zwei weiteren Familienmitgliedern (Großmutter und jüngerer Bruder) bestand ebenfalls der Verdacht auf Ebola. Die 50-jährige Großmutter verstarb in der Nacht auf den 13. Juni an Ebola. In der Zwischenzeit wurde ein weiterer Verdachtsfall berichtet.
Extrem geringes Infektionsrisiko für Reisende
Die WHO hat medizinische Vorsichtsmaßnahmen für medizinisches Hilfspersonal in den betroffenen Regionen angeordnet. Impfungen, Beobachtung von Verdachtsfällen und Kontaktpersonen, als auch neue Ebola-Behandlungszentren wurden u.a. in den Nachbarregionen von Ituri und Nord Kivu errichtet. Als Risikoländer mit einem höheren Risiko für Ebola-Importe aus der Demokratischen Republik Kongo gelten laut WHO seit August 2018 Uganda, Ruanda, Südsudan und Burundi. Als weitere Risikoländer, mit sog. “2. Priorität“ gelten Angola, Sambia, Tansania, Zentralafrika und die Republik Kongo. Die WHO sieht derzeit keinen Grund für Reiseeinschränkungen nach Uganda, da die Situation – nach Einschätzungen der WHO vom 13.6.2019 - unter Kontrolle ist. Über aktuelle Änderungen informiert das Auswärtige Amt.
Ausbruchsgebiete der Demokratischen Republik Kongo liegen im nahen Grenzgebiet zu Uganda
Das Infektionsrisiko für Reisende nach Uganda schätzt die WHO und das Auswärtige Amt als extrem gering ein. Bei Einreise nach Uganda über eine Landesgrenze der Demokratischen Republik Kongo müssen Gesundheitsfragebögen ausgefüllt werden. Bei Ebola-Verdacht können weitere Vorsichtsmaßnahmen (z.B. Quarantäne) eingeleitet werden. Die Ausbruchsgebiete der Demokratischen Republik Kongo liegen im nahen Grenzgebiet zu Uganda. Betroffen sind: Kasese, Ntoroko, Kanungu, Bundibugyo, Kisoro und Kabarole in West- und Südwest-Uganda. In der Demokratischen Republik Kongo wurden bis 12. Juni 2019 insgesamt 2.108 Ebola-Fälle (davon 2.014 bestätigte und 94 Verdachtsfälle), sowie 1.411 Ebola-Todesfälle registriert. Die Sterblichkeit bei Ebola ist hoch. Eine gute medizinische Versorgung ist erforderlich, um die Überlebungschance zu erhöhen; aber eine umfassende Versorgung ist im Land oftmals nicht gegeben ist. Der letzte größere Ausbruch der von 2014-2016 in West Afrika anhielt dauerte nahezu zwei Jahre und kostete mehr als 11.000 Menschen das Leben. Das Ebola-Virus überträgt sich häufig primär durch den Verzehr von infizierten Tierfleisch, z.B. unzureichend gekochtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch, auf den Menschen. Die weitere Ausbreitung erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch durch den Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten eines Erkrankten oder an Ebola verstorbenen. Grundsätzlich sollten Reisende vor ihrer Abreise in die betroffenen Länder die Nachrichtenlage aufmerksam verfolgen und aktuelle Reisehinweise durch das Auswärtige Amt ernst nehmen. Merkblätter und Informationen zum aktuellen Ebola-Ausbruch, sowie Verhaltensregeln für Personen die sich im Ausbruchgebiet aufhalten, erteilt das Auswärtige Amt und die WHO.