29. Okt 2013

Uganda: Medinawurm in Kitgum vermutet

Zehn Jahre nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Uganda als frei von Dracunculus erklärt hat, untersucht ein medizinisches Ärzteteam in Kitgum einen Krankheitsausbruch der auf den „Medinawurm“ schließen lässt. In Akara Labot-lwonga in Mucwini entwickelten eine 72-jährige Frau und ein 15 Jahre altes Mädchen Beschwerden die auf den Befall mit einem Medinawurm hinweisen. Einige Wasserstellen in der Region sind durch den Medinawurm befallen, der die sogenannte Dracunculiasis hervorruft.

Der ein Meter lange Wurm nistet sich gerne im Bein ein  

Der Medinawurm (Dracunculus medinensis) kann bis zu einem Meter lang werden und nistet sich im Bindegewebe, meist im Bein, ein. Bei Wasserkontakt durchbohrt er die Haut, um seine Larven abzulegen. Meist wird der Wurm erst dann sichtbar und der Befall dadurch erkannt.  Die sicherste und traditionelle Methode besteht im langsamen Aufwickeln des Wurmes um ein Hölzchen, um ihn somit aus dem eigenen Körper herauszuziehen. Dabei ist es sehr wichtig, behutsam vorzugehen, damit der Wurm nicht abreißt und die damit verbundene große Infektionsgefahr vermieden wird.  

Weltweit kommt der Wurm nur noch in wenigen Regionen vor  

Seit der Ausrottungsprogramme gegen den Wurm, die in den 80er Jahren gestartet wurden, ist die Zahl des weltweiten Vorkommens ständig zurückgegangen. Im Jahr 1986 wurde die Zahl der Erkrankten auf rund 3,5 Millionen geschätzt. Drei Jahre später fiel die Zahl der Erkrankten bereits auf unter eine Million. Im Jahr 2012 fiel die Zahl der Erkrankungsfälle auf 542 und wurde nur mehr aus vier Ländern berichtet. Im Vergleich dazu waren es noch 1.058 Fälle im Jahr 2011. Die meisten Fälle wurden aus dem Süd-Sudan berichtet. In diesem Jahr wurde die Krankheit nur in der Grenzregion zwischen dem Süd-Sudan und dem Kitgum Distrikt in Uganda, sowie in Äthiopien, Mali und Tschad beobachtet.  

Reisende haben kaum ein Risiko  

Der Medinawurm-Befall ist bei Reisenden nur ein theoretisches Risiko, das in der Praxis in den letzten Jahren nirgendwo gemeldet worden ist. Durch das Trinken von Wasser aus Brunnen und anderen offenen Wasserstellen können die Larven übertragen werden. Daher sollte in Regionen mit Medinawurm-Vorkommen eine saubere Trinkwasserhygiene (ggf. Filterung des Trinkwassers) durchgeführt werden.