4. Dez 2013

Uganda: Reisende erkranken an Schistosomiasis

img0067 Ein kurzer Wasserkontakt im Kratersee hatte ausgereicht. Eine Gruppe von zehn Reisenden infizierte sich am Nyinambuga See mit Schistosomen (Pärchenegel). Der See liegt auf einer Höhe von 1.389 Metern im Distrikt von Kabarole, im Westen Ugandas. Die Infektionen zeigen, dass ein Schutz vor den Erregern auch in Höhenlagen angebracht ist. Die von Schnecken freigesetzten Larven der Saugwürmer, dringen bei Kontakt mit verunreinigten Wasser durch die Haut des Menschen und gelangen so über Blut- und Lymphwege in die Leber.

Die erkrankten Reisenden hatten nur einen kurzen Wasserkontakt. Dieser reichte aber für die Erregerübertragung und somit für eine Infektion vollständig aus. Alle Reisenden entwickelten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber und Schwäche. Ungefähr Dreiviertel der Gruppe gab auch Nackenschmerzen an, was nicht als typisches Symptom der Krankheit bekannt ist. Häufig gehören ein starker Juckreiz an der Eintrittsstelle der Erreger und die Bildung eines Hautausschlages (Zerkariendermatitis) zu den ersten typischen Beschwerden. Die Zerkarien können aber auch unbemerkt von der Haut aufgenommen werden.

Die Zerkarien dringen durch die Haut in den Körper ein   

Schistosomiasis (syn. Bilharziose) ist in vielen afrikanischen Ländern weit verbreitet. Die Krankheitserreger sind Saugwürmer die im Süßwasser z.B. in Seen, Tümpeln, Flüssen und Bächen vieler tropischer und subtropischer Länder vorkommen. Bei Hautkontakt mit dem befallenen Gewässer können die Entwicklungsvorstufen der Saugwürmer, die sogenannten Zerkarien, durch die Haut in den Körper eintreten.   

Reisende sollten Süßwasserkontakt meiden  

Reisende sollten daher jeden Kontakt zu Süßwasserseen (Bächen, Tümpeln, Teichen, etc.) meiden. Wird ein Reisender erstmals durch die Saugwürmer im Gewässer befallen, treten als Erstreaktion gelegentlich juckende Hauterscheinungen und Fieber auf. Bei langjährigem Wurmbefall können auch schwere Störungen der Leber- (Leberzirrhose) oder Blasenfunktion auftreten. Die Bilharziose ist gut therapierbar, sofern sie rechtzeitig behandelt wird und sich keine Komplikationen entwickeln. Durch das Vermeiden von Hautkontakt mit Süßwasser in Bilharziosegebieten kann das Infektionsrisiko ausgeschlossen werden. Reisende die Kontakt zu Süßwasser in Gebieten mit Schistosomiasis-Vorkommen hatten, sollten eine Infektion mit dem Erreger ausschließen lassen.