8. Okt 2019

Uganda: Reisender erkrankt an Schlafkrankheit

Tsetsefliege iStock/Attardog

Ein internationaler Student der Uganda bereiste erkrankte nach seinem Aufenthalt im September 2019 an Schlafkrankheit. Er besuchte die Regionen Entebbe (Jinja Musikfestival), Sipi Wasserfälle, Moroto, Murchison Wasserfälle und Masindi. Es wird angenommen, dass sich der Patient im Norden Ugandas bei den Murchinson Wasserfällen oder in Moroto infizierte. Immer wieder werden vereinzelte Berichte von Schlafkrankheit bei Reisenden nach Uganda berichtet. Bereits 2016 erkrankte eine amerikanische Touristin bei ihrer Reise durch Uganda an Schlafkrankheit. Sie hielt sich im Reservat von Mpanga ungefähr 300 km westlich von der Hauptstadt Kampala auf, sowie in Jinja im Südosten des Landes nahe dem Austritt des Weißen Nils am Viktoriasee. An der Küste des Victoriasees besuchte sie auch den Botanischen Garten und Zoo in der Stadt Entebbe. Ebenfalls führte sie ihre Reise zu den Murchison Falls am Viktoria-Nil im Nordwesten des Landes. Bereits nach ihrem Aufenthalt in Jinja bemerkte sie einen schmerzhaft juckenden Insektenstich auf ihrem Rücken und berichtete über das Vorkommen von Tsetse Fliegen an den Murchison Wasserfällen. Tage später entwickelte sie Fieber, Schwindel und neurologische Beschwerden, so dass die Urlauberin in Kampala medizinisch behandelt werden musste.

Region um den Viktoria See gehört zu den Risikogebieten  

In Uganda tritt die Schlafkrankheit nur an wenigen Stellen des Landes auf, so dass für Touristen nur ein geringes Übertragungsrisiko besteht. In Kenia hingegen leben rund 11 Millionen Menschen in den Risikogebieten und sind der Infektionsgefahr permanent ausgesetzt. Insbesondere in den ländlichen Gebieten der Provinzen Nyanza und Western, sowie in der Region des Viktoria Sees (Lake Victoria Basin) besteht ein erhöhtes Übertragungsrisiko. Von der touristisch beliebten Region des Viktoria-Sees ist nicht nur Kenia, sondern auch die an den See angrenzenden Länderregionen von Tansania und Uganda.   

Auch Touristen können erkranken   

Die Schlafkrankheit (sog. afrikanische Trypanosomiasis) wird durch Parasiten (sog. Trypanosomen) verursacht, die durch den Stich der Tsetsefliege übertragen werden. Seit vielen Jahren kämpft die Weltgesundheitsorganisation gegen die Schlafkrankheit. Bis zum Jahr 2020 erhofft die Organisation die Infektionskrankheit auszurotten. Auch Touristen sind von der Infektionskrankheit betroffen. Im Zeitraum der Jahre 2000-2010 wurden insgesamt 94 importierte Fälle der Schlafkrankheit registriert. In 68 Fällen waren Touristen betroffen, die sich in Tansania (40), Malawi (13), Sambia (8), Simbabwe (5) und Uganda (2) aufhielten. Meistens wurde die Erkrankung wenige Tage nach Rückkehr in der Heimat diagnostiziert. Die Mehrheit der Reisenden befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Anfangsstadium der Erkrankung.

Gute Schutzmaßnahmen sind wichtig

Auch wenn das Infektionsrisiko für Reisende gering ausfällt, so zeigen die Fälle der Vergangenheit, dass dennoch ein Risiko besteht und Schutzmaßnahmen sinnvoll sind. Ein Übertragungsrisiko besteht insbesondere für Reisende die sich in Savannen und Wäldern in Zentral- und Ostafrika aufhalten, insbesondere in den Nationalparks. Die bremsenähnliche Tsetsefliege, hat einen starken Stachel mit dem sie auch am behaarten Kopf oder durch dünnere Stoffarten (z.B. Leinen) hindurch stechen kann. Daher sollte die Kleidung Körper bedeckend (langärmeliges Oberteil, lange Hosen, die Fußknöchel bedeckende Socken) und aus dickeren bzw. festen Stoffen sein, die im optimalen Fall mit Insektiziden imprägniert ist. Auf dunkle und grelle Kleidungsfarben sollte verzichtet werden, da diese auf die Tsetsefliege anziehend wirken. Vorzugsweise ist khaki oder eine oliv-grüne Kleidungsfarbe vorteilhaft. Anti-Insekten Sprays, Cremes und Lotionen sollten sorgfältig und regelmäßig aufgetragen werden und zumindest einen 30% DEET-Anteil aufweisen, da die Tsetsefliege nur eingeschränkt durch Insektizide abzuweisen ist. Sollte ein Stich durch eine Tsetsefliege bemerkt werden, so ist umgehend medizinische Hilfe aufzusuchen.