7. Jan 2015

USA: Gesundheitsbehörden warnen vor Keuchhusten

Im Bundesstaat Michigan, Grand Traverse County wurden mehr als 80 Keuchhusten-Fälle bei Säuglingen jünger als ein Jahr registriert. In 22 Schulen wurden Keuchhusten-Erkrankungen bei Schülern nachgewiesen. Auch in Nebraska, ist die Zahl der Keuchhusten-Fälle auf über 100 angestiegen. Keuchhusten-Fälle werden landesweit aus den Bundesstaaten gemeldet. Die Gesundheitsbehörden warnten daher bereits während der Feiertage und riefen Reisende zur Vorsicht auf. Kranke sollten zuhause bleiben und nicht reisen und dadurch ein Ansteckungsrisiko bilden, so die Behörden. Ebenso wurde Kindern und Erwachsenen geraten den Impfschutz zu überprüfen, sowie der empfohlenen Auffrischimpfung und gegebenenfalls Impflücken zu schließen.

Keuchhusten bildet auch in Europa ein Problem

Doch nicht nur in Amerika auch in Europa bildet der Keuchhusten (Pertussis) ein Problem. So treten in England immer wieder Keuchhusten-Ausbrüche auf. Im Jahr 2012 wurden nahezu 10.000 Fälle durch Laboruntersuchungen bestätigt. 14 Kleinkinder starben an der Infektionskrankheit. Auch in Deutschland bildet Keuchhusten weiterhin ein Problem, da u.a. die empfohlene Auffrischimpfung im Jugendalter zu wenig wahrgenommen wird und daher immer wieder Kinder und Jugendliche erkranken. Untersuchungen in den USA zeigten, dass ungeimpfte Kinder und Jugendliche ein acht Mal höheres Erkrankungsrisiko gegenüber geimpften Kindern haben. Erkranken geimpfte Kinder, so fallen die Krankheitsbeschwerden in aller Regel milder aus und die Ansteckungsgefahr die von ihnen ausgeht ist geringer als bei Ungeimpften.

Keuchhusten tritt vermehrt im Herbst und Winter auf

Durch Husten, Niesen oder Sprechen werden die Erreger mittels Tröpfcheninfektion durch Kontakt mit infektiösen Personen innerhalb eines Abstandes bis zu 1 Meter übertragen. Auch Gesunde, gegen Keuchhusten-Geimpfte können nach Kontakt mit dem Erreger für kurze Zeit (Über)träger des Krankheitserregers sein. Insbesondere Jugendliche und Erwachsene spielen als Überträger eine zunehmende Rolle. Keuchhusten tritt in Mitteleuropa ganzjährig mit Höhepunkten im Herbst und Winter auf.

Auch Erwachsene erkranken an Keuchhusten

In den letzten Jahren wurde eine Altersverschiebung der Erkrankung sichtbar. Im Jahr 1995 lag das durchschnittliche Erkrankungsalter bei 15,1 Jahren, im Jahr 2008 bei 41,7 Jahren. Dieser Altersanstieg wird u.a. auf die Abnahme der Immunität zurückgeführt. Daher wird zur Senkung der Erkrankungszahlen bei Erwachsenen und zum Schutz von Säuglingen seit 2009 allen Erwachsenen bei der nächst fälligen Tetanus und Diphtherie-Impfung empfohlen, einmalig auch gegen Pertussis zu impfen. Laut Empfehlungen der STIKO gehören zu der Zielgruppe  der Impfung, sofern in den letzten 10 Jahren keine Impfung gegen Keuchhusten stattgefunden hat, neben dem Personal im Gesundheitsdienst und in Gemeinschaftseinrichtungen, Frauen im gebärfähigen Alter sowie auch enge Haushaltskontaktpersonen (Eltern, Geschwister, Großeltern) und Betreuer (z.B. Tagesmütter, Babysitter).

Ein Blick in den Impfpass genügt

Der Impfpass gibt Aufschluss darüber, wann die letzte Tetanus-Diphtherie-Impfung stattgefunden hat. Ist die Impfung bereits 10 Jahre oder länger her, ist es Zeit den Impfschutz aufzufrischen. In diesem Fall sollte einmalig (Kombinationsimpfstoff) auch gegen Pertussis geimpft werden.