22. Jun 2019

USA: Hepatitis A - Ausbrüche

USA iStock / f11photo

Das amerikanische CDC (Centers for Disease Control and Prevention) berichtet, dass es in den vergangenen drei Jahren in vielen Bundesstaaten der USA vermehrt zu Hepatitis A-Ausbrüchen gekommen sei. Die Infektionen seien oft durch enge Körperkontakte von Mensch-zu-Mensch übertragen worden. Als Personengruppen mit hohem Risiko gelten Drogenabhängige, Obdachlose, Männer die mit Männern sexuelle Kontakte pflegen, Inhaftierte oder auch chronisch Kranke mit Leberschäden, Leberzirrhose oder einer Hepatitis B oder C. Hier empfiehlt das CDC einen nachhaltigen Schutz durch eine Hepatitis A-Impfung. Mit bereits einer Impfung können Betroffene eine 95% Schutz für mindestens 11 Jahre erhalten, wird die Impfserie mit einer zweiten Impfung abgeschlossen, so hält der Impfschutz mindestens 25 Jahre, eventuell sogar lebenslang. Ausbrüche können durch den Einsatz der Hepatitis A-Impfung kontrolliert und im Vorfeld vermieden werden. In diesem Jahr sind bereits 20.133 Hepatitis A-Fälle in den USA registriert worden, davon mussten über die Hälfte der Fälle stationär versorgt werden, 191 Personen starben. Anhaltende Hepatitis A-Ausbrüche werden derzeit aus den Bundesstaaten Alabama,  Arizona,  Arkansas, Colorado,  Florida,  Georgia, Illinois, Indiana, Kentucky, Louisiana, Massachusetts, Michigan, Missouri, New Hampshire, New Mexico, North Carolina, Ohio, South Carolina, Tennessee, Virginia und West Virginia berichtet. Am stärksten betroffen ist Kentucky mit 4.695 Erkrankungsfällen, gefolgt von Ohio mit 3.039 Erkrankungen, sowie Florida (1876), Indiana (1876) und Tennessee (1647).

Bei Risikoreisenden ist ein Hepatitis A-Schutz sinnvoll

Hepatitis A-Viren können v.a. durch verunreinigte Nahrungsmittel und Getränke übertragen werden. Grundsätzlich sollten Reisende in Regionen aus denen aktuelle Hepatitis A-Ausbrüche gemeldet werden eine Schutzimpfung gegen Hepatitis A erwägen. Das Infektionsrisiko hängt häufig von der Reiseart und - dauer, sowie von dem Verhalten des Einzelnen ab. Meist wird ein höheres Infektionsrisiko bei einfachen Rucksackreisen angenommen, aber es können auch in Hotelküchen oder in Restaurants Hepatitis A-Infektionsquellen lauern (z.B. Erdbeereis oder -smoothie); dadurch bildet der Aufenthalt in Hotels oder Touristenzentren keine absolute Sicherheit vor der Erkrankung.

Weltweit besteht ein Hepatitis A-Risiko

Das bei Reisen wirft oft eine große Fragestellung auf. Ein höheres Hepatitis A-Infektionsrisikos besteht in Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika so wie im Nahen Osten; ein eher mittleres Risiko in den Mittelmeerländern. Die Impfung gegen Hepatitis A bildet eine sinnvolle Schutzmaßnahme. In Abhängigkeit vom verwendeten Hepatitis A-Impfstoff gehören 2 bzw. 3 Impfdosen zu einer vollständigen Immunisierung. Um für die Reise einen Schutz vor Hepatitis A zu haben, genügt eine einzelne Impfdosis, auch wenn sie noch am Abreisetag (z.B. bei „Last-Minute-Reisen“) selbst erfolgen würde. Aufgrund der langen Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und ersten Krankheitszeichen) der Hepatitis A von mindestens 15 - 20 Tagen und dem schnellen Aufbau des Impfschutzes (12-15 Tage) kann die Impfung noch kurz vor der Abreise verabreicht werden und dennoch einen wirksamen Impfschutz entfalten. Nach 6 Monaten erfolgt die zweite Impfung. Damit wird der Langzeitschutz erreicht und die Grundimmunisierung vollständig abgeschlossen. Der Impfschutz kann Jahrzehnte – mindestens 25 Jahre, eventuell sogar lebenslang – andauern und vor der Erkrankung schützen. Ein sorgfältige Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene sollte immer durchgeführt werden.