24. Jun 2015

USA: Jugendlicher stirbt an der Pest

Eichhörnchen iStock/Manook Ein junger Mann aus Larimer County in Colorado (USA) starb vor wenigen Tagen am 8. Juni an der Pest. Dieser Fall ist seit 1999 der erste Erkrankungs- und Todesfall im County, dass im Norden Colorados an der Grenze zu Wyoming liegt. Die Gesundheitsbehörden aus Denver vermuten, dass der 16-jährige Jugendliche über Flohstiche infiziert wurde. Die Flöhe wiederum nahmen die Pesterreger von kranken Nagetieren auf und fungierten somit als Überträger. Weitere Abklärungen zum Tod des sportlichen Teenagers, der im Baseball-Team seiner Schule vor einer Karriere stand, werden derzeit durchgeführt. 

7-Jährige erkrankt beim Campen  

Die Pest kann sich durch das vermehrte Auftreten infizierter Nagetiere regional vermehren. Die einzigen infizierten Tiere die man in Larimer County 2015 jedoch fand, waren in der für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Region mit einem erhöhten natürlichen Aufkommen von Specksteinen. Ebenfalls in diesem Jahr erkrankte bereits vor wenigen Wochen ein sieben Jahre altes Mädchen beim Campen im Südwesten Colorados an der Pest. Sie wurde sofort behandelt und hat in der Zwischenzeit die Pest vollkommen verwunden. 

Pestrisiko auch in New Mexico, Arizona, Colorado, Kalifornien und Oregon  

Nach wie vor werden in den USA 1-17 Pestfälle jährlich registriert. Betroffen sind vor allem die ländlichen Regionen die ein erhöhtes Vorkommen von Nagetieren aufweisen, v.a.  im Norden von New Mexico, Nord Arizona, Süd-Colorado, Kalifornien, Süd-Oregon, als auch im Westen von Nevada. In den meisten Fällen kommt es zur Beulenpest, die bei 80% aller infizierten Fälle, beim Menschen in den amerikanischen Risikogebieten auftritt. Durchschnittlich verläuft einer von sieben Pestfällen in den USA tödlich. Eine rechtzeitige Behandlung ist unabdingbar.  

Häufigste Pestform: Beulenpest 

Bei der Beulenpest befallen die Bakterien die Lymphknoten und verursachen eine Vergrößerung der Lymphknoten, die wie "Beulen" (sog. Bubonen) der Haut imponieren und auch eitern können. Die Pest in den USA wird zumeist bei Jägern oder Wanderern berichtet, die entlegene Naturherdgebiete (z.B. in den Rocky Mountains) aufsuchen.  Für Reisende stellt die Pest nur in absoluten Sonderfällen (z.B. Campen, Trekking- und Abenteuertouren in Infektionsgebieten, bzw. berufliche Exposition bei Entwicklungshelfern) ein Risiko dar.