31. Jul 2020
USA: New Mexiko meldet ersten Pestfall

Die Gesundheitsbehörden von New Mexiko meldeten den ersten Pestfall in diesem Jahr. Dabei handelt es sich um einen 60-jährigen Mann aus Santa Fe der an der Beulenpest (auch Bubonenpest) erkrankte. Die Behörden betonen, dass dieser Fall zeigt, dass neben der COVID-19 Pandemie auch andere Erkrankungen nicht außer Acht gelassen werden dürfen und Präventionsmaßnahmen weiterhin durchgeführt werden müssen. Auch im Vorjahr kam es zu einem Pest Fall in Santa Fe. Die Pestbakterien der Beulenpest werden durch Flohstiche auf den Menschen übertragen. Bei dieser Pestart kommt es zu einer Vergrößerung der Lymphknoten, die wie "Beulen" (Bubonen) unter der Haut imponieren und auch eitern können. Durch Flohstiche, die häufig primär an den Beinen zu finden sind, gelangen die Bakterien über die Lymphbahnen zuerst in die Lymphknoten der Leistenregion. Von dort ausgehend ist ein Befall weiterer Lymphknoten oder gar eine Ausbreitung auf den ganzen Körper möglich. Die Beulenpest stellt die häufigste, aber auch die mildeste Form der Infektion dar.
Zwei Regionen in den USA sind von der Pest betroffen
In den USA wurde die Pest erstmals 1900 beobachtet, als eine mit Pestbakterien infizierte Ratte von einem Schiff das aus Asien übersetzte das Festland erreichte und dort Personen ansteckte. Pest-Fälle und größere Ausbrüche wurden zunächst nur aus Hafenstädten berichtet. Die Pest breitete sich dann von den Ratten aus den Hafenstädten auf andere Nagetiere in den ländlichen Regionen v.a. im Westen der Vereinigten Staaten aus, die dort Menschen infizierten. Seitdem kommt es immer wieder zu einzelnen Pestfällen in den ländlichen Regionen der USA. Menschliche Pestfälle treten im Wesentlichen in zwei Regionen auf: im Norden von New Mexiko, Nord Arizona und Süd Colorado und außerdem in Kalifornien, Süd Oregon und West Nevada. In mehr als 80% aller Pestfälle in den USA handelt es sich um Beulenpest. In den vergangenen Jahren wurden jährlich zwischen 1 – 17 Fälle in den USA registriert.
Für Reisende besteht nur im Ausnahmefall ein Infektionsrisiko
Grundsätzlich besteht für Reisende nur in absoluten Ausnahmefällen ein Infektionsrisiko, wobei Trekking-Reisende in ländlichen Gebieten ein höheres Infektionsrisiko haben. Dieses kann v.a. durch Aufenthalte in ländlichen Gebieten in denen aktuell Pestfälle vorkommen, gegeben sein. Meist sind diese Regionen touristisch nicht erschlossen und die Reisen finden unter einfachsten Bedingungen statt z.B. Trekking- und Abenteuertouren. In den Jahren zwischen 2010 bis 2015 wurden der Weltgesundheitsorganisation weltweit 3.248 Pestfälle gemeldet, darunter 584 Todesfälle. Aktuelle Ausbrüche wurden v.a. aus ländlichen Regionen Afrikas, Asiens, Süd- und Nordamerikas berichtet. 2017 infizierte sich ein Reisender in Madagaskar mit der Lungenpest und steckte Mitreisende an.