16. Aug 2014

USA: Pest Colorado und Kalifornien

Nach Aussage der Gesundheitsbehörden in San Juan (Colorado) wurde in der Region von La Plata ein Pestfall gemeldet. Bei der erkrankten Frau wurde die Beulenpest festgestellt. Die Patientin musste stationär im Krankenhaus behandelt werden. Ihr Gesundheitszustand ist derzeit wieder stabil. Der letzte in Pestfall in der Region wurde 2006 berichtet. Die Gesundheitshelfer überprüfen derzeit die Umstände die zu einer Infektion mit dem Pesterreger geführt haben könnten. Vor zwei Jahren wurde in der Nachbarregion Archuleta ebenfalls ein Pestfall berichtet. In den letzten Jahren wurden durchschnittlich sieben Pestfälle aus dem Bundesstaat Colorado gemeldet. In diesem Jahr wurden in Colorado auch vier Fälle der Lungenpest aus der Region von Adams County registriert. Nach Aussage des Gesundheitsministeriums wurden seit 1957 insgesamt 64 Pestfälle aus Colorado gemeldet, darunter neun Todesfälle.
 

Pest auch in Kalifornien

Auch im Bundesstaat Kalifornien wurden Pesterreger in Eichhörnchen aus San Diego nachgewiesen. Auf einem Schulgelände in Palomar Mountain wurden zwei Eichhörnchen gefangen, die beide mit Pesterregern infiziert waren. Das Schulgelände ist durch die derzeitigen Sommerferien leer und auch für Camper wird das Gelände erst ab 25. August freigegeben. Somit reicht die Zeit aus, um die Camper und Wanderer in der Region zu Vorsichtsmaßnahmen aufzurufen. Diese beinhalten das Fernhalten von Eichhörnchen (keine Fütterung oder Spielen), die Zelte nicht nahe der Wohnräume von Eichhörnchen aufzustellen und tote Eichhörnchen umgehend den Förstern melden.  

Auch Haustiere können ein Risiko darstellen

Die Pest ist vor allem im Westen der USA endemisch. Die Infektionen werden entweder durch Flohstiche, direkten Kontakt mit erregerhaltigen Körperflüssigkeiten oder in selteneren Fällen auch durch Tröpfcheninfektion durch infizierte Menschen oder Tiere übertragen. Menschliche Infektionen sind selten, kommen aber immer wieder vor und können lebensgefährlich sein. Ohne medizinische Behandlung endet die Beulenpest in über 50% aller Fälle und die Lungenpest in nahezu allen Fällen tödlich. Daher sind eine schnelle Diagnose und ein sofortiger Behandlungsbeginn von bedeutender Wichtigkeit. Selbst Hunde oder Hauskatzen können die Pest auf ihre Besitzer übertragen, wenn sie zuvor von Flöhen gestochen wurden, die von Pesterregern infiziert sind. Vor allem Hauskatzen mit Freilauf können bei der Übertragung eine erhöhte Gefahr darstellen. Typische Lymphknotenschwellungen können über die Infektion des Haustieres Aufschluss geben.

Alljährlich Pestfälle in den USA  

Nach jüngsten Veröffentlichungen des CDC (Centers for Disease Control and Prevention) werden in den Vereinigten Staaten jährlich zwischen 1-17 Pestfälle berichtet. Rund 50% der Erkrankten sind im Alter von 12-45 Jahren. Die Erkrankungen werden v.a. aus dem Norden von New Mexico, Nord Arizona, Süd Colorado, Kalifornien, Süd Oregon und West Nevada berichtet. In mehr als 80% der Fälle handelt es sich um die Beulenpest .  Bei dieser Pestform befallen die Bakterien die Lymphknoten und verursachen eine Vergrößerung der Lymphknoten, die wie "Beulen" (sog. Bubonen) der Haut imponieren und auch eitern können. Die Pest in den USA wird zumeist bei Jägern oder Wanderern berichtet, die entlegene Naturherdgebiete (z.B. in den Rocky Mountains) aufsuchen.  Für Reisende stellt die Pest nur in absoluten Sonderfällen (z.B. Trekking- und Abenteuertouren in touristisch nicht erschlossene Infektionsgebiete, bzw. berufliche Exposition bei Entwicklungshelfern) ein Risiko dar.